Dass die Natur eine große Auswirkung auf die menschliche Psyche hat, ist schon seit langem bekannt, mit der Ökopsychosomatik hat dieses Phänomen nun einen Namen bekommen. Wissenschaftlich erforscht wird dieses Fachgebiet erst seit kurzem.
Experten bezeichnen die Ökopsychosomatik als evidenzbasiert, was so viel bedeutet, dass Erkenntnisse aus Studien und systematischer Forschung zusammengetragen und ausgewertet werden. Genau untersucht die Ökopsychosomatik das Wechselspiel zwischen den verschiedenen Ökosystemen und somit auch der Tier- und Pflanzenwelt auf das Befinden der Menschen.
Nach einem stressigen Arbeitstag ist ein ruhiger Spaziergang im Wald, wo du die Vögel zwitschern hörst, manchmal genau das was du brauchst, dadurch entspannst du deinen Körper und deine Seele.
Gehen wir genau auf die Frage ein, Was ist Ökopsychosomatik? Wie du vorher gelesen hast, ist Ökopsychosomatik ein Forschungsbereich, der die Einwirkung der Umweltbedingten auf den Menschen thematisiert. Was meinen wir mit Umweltbedingungen?
Nehmen wir ein Beispiel, die steigende Temperatur, ist eine Umweltbedingung, diese hat einen Einfluss auf uns Menschen hat. Oder wie sehr beeinflusst uns, unsere Umweltbedingungen? Dieses Thema ist so vielfältig und spannend, dass wir dir Jahre darüber erzählen könnten. Ein klassischer Buchtipp zum Thema Ökopsychosomatik wäre das Buch: „Ökopsychosomatik: Umweltbelastung und psychovegetative Beschwerden*“ von Sigrun Preuss.
Der Name Ökopsychosomatik leitet sich vom Begriff Psychosomatik ab. Darunter versteht man die enge Verflechtung zwischen Körper und Geist. Die Wechselwirkungen zwischen dem Organismus und der Psyche waren bereits in der Antike bekannt.
Schon der berühmte griechische Arzt Hippokrates, der ungefähr im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, entdeckte dass sich das Herz bei Angst zusammenzieht. Vom alten Griechenland stammt auch der Name: „Psyche“ bezeichnet die Seele und „Soma“ den Körper.
Diese ersten Erkenntnisse waren jedoch nicht von Dauer, bis in das 20. Jahrhundert hinein herrschte eine strikte Trennung von Körper und Geist. Die Medizin beschränkte sich fast ausschließlich auf die Heilung körperlicher Leiden.
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse wurde für seine Forschungen auf dem Gebiet der Hysterie weltberühmt. Er stellte fest, dass nicht verarbeitete Traumata körperliche Beschwerden auslösen können.
Bei der Ökopsychosomatik fließt neben dem Körper und der Psyche die Natur als weiteres Element ein. Dass bestimmte Pflanzen eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden haben, ist seit Jahrtausenden bekannt.
Der berühmte Ötzi, eine Gletschermumie, die 1991 in den Südtiroler Alpen gefunden wurde und Schätzungen zufolge rund 5.300 Jahre alt ist, trug beispielsweise die Pilzart Birkenporlinge mit sich – vermutlich als Heilmittel.
Besonders viele Überlieferungen über Heilpflanzen stammen aus mittelalterlichen Klöstern: Hildegard von Bingen und Odo Magdunensis, der mit der Macer floridus eines der wichtigsten europäischen Werke der Kräutermedizin veröffentlichte, empfahlen diverse Pflanzenbestandteile zur Linderung körperlicher und seelischer Beschwerden.
In der heutigen Zeit sind immer mehr Menschen von psychosomatischen Beschwerden betroffen. In vielen Fällen lässt sich Stress als Auslöser ausmachen: Die Anforderungen im Job werden immer höher, daneben muss noch ein Haushalt geführt werden und die Familie hat ebenfalls Ansprüche.
Viele fühlen sich überfordert und entwickeln körperliche Probleme wie chronische Rückenschmerzen oder Schlafstörungen. Nur die Symptome mit Medikamenten zu behandeln, macht wenig Sinn, wenn der Auslöser nicht beseitigt wird. Elemente der Ökopsychosomatik können dabei helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen und die Work-Life Balance wiederherzustellen. Studien haben gezeigt, welche Auswirkungen die Natur auf den Körper hat:
- Wer sich regelmäßig in der Natur aufhält, stärkt das Immunsystem. Die frische Luft und die Sonne tragen maßgeblich dazu bei.
- Shinrin Yoku – das Waldbaden – wurde bereits in den 1980er Jahren in Japan entwickelt. Studien zeigen, dass Waldbaden den Stress reduziert und bei der Prävention von Burnout hilft. Außerdem ist wissenschaftlich belegt, dass nach einem Aufenthalt im Wald die natürlichen Killerzellen der Immunabwehr vermehrt nachweisbar sind
- Ein Aufenthalt in der Natur hebt die Stimmung: Wenn du einen Spaziergang an der frischen Luft machst, verschwinden rasch die Alltagssorgen
- Außerdem senken Spaziergänge in der Natur den Blutdruck, den Puls und den Cortisolspiegel im Blut (Kortisol wird bei Stress ausgeschüttet)
An Belegen, warum uns die Natur guttut, mangelt es nicht. Aber dir große Frage ist, warum ist das so? Warum tut die Natur dem Menschen gut?
Das Umgeben muss vier Kriterien erfüllen, um für uns Menschen entspannend zu wirken:
Alltags – Ferne: Wie der begrifft, die schon verraten hat, kannst du dich erst entspannen, wenn du dich losgelöst fühlst, von deinem Alltag, deinen Aufgaben. Wo kannst du das am besten, fragst du dich wohl? Natürlich, in der Natur, dass muss gar nicht so weit weg sein, schon ein Park in deiner Nähe, kann dich befreien von deinem stressigen Alltag.
Bedürfnis – Orientierung: Am besten erholst du dich, wenn du in der Natur, dass du findest, dass du suchst. Sei es eine schöne Aussicht, das Zwitschern der Vögel oder doch das Spazieren gehen. Für alle Vögel Freunde, haben wir einen Tipp, wie wäre es beim nächsten Wald Spaziergang, mit einem Fernglas*, die wunderschönen Vögel zu beobachten und davon ein paar Fotos zu machen mit dem Smartphone* oder einer Kamera*?
Faszination: Die Natur finanziert uns jeden Tag auf neue, sei es mit einer neuern Vogelart, die du vielleicht noch nie gesehen hast oder mit Beeren, die du auch noch nie gesehen hast. Der Vorteil bei der Faszination der Natur ist, dass du dich dadurch leichter erholst. Jedoch darf die Umgebung auch nicht zu aufmerksamkeiterregend sein, denn dies strengt dich an.
Weite: Wie du vorher gelesen hast, gibt die Natur dir die Chance, jeden Tag etwas Neues zu erleben und zu sehen, dass kannst du nutzen, um es mit etwas Bekannten zu vergleichen.
Einer der großen Vorteile der Ökopsychosomatik ist, dass du die Erkenntnisse nahezu überall umsetzen kannst. Sogar in größeren Städten gibt es Naherholungsgebiete, die du vermutlich in wenigen Minuten erreichen kannst. Fahre ins Grüne und plane regelmäßig eine Wanderung oder eine Radtour ein.
Lass dich dabei vom Vogelgesang begleiten, achte auf das Rauschen des Waldes und du wirst merken wie mit jedem Schritt oder jedem auf dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer deine Lebensgeister erwachen. Wenn du in der Natur bist, sei bewusst achtsam.
Wenn möglich, lasse dein Smartphone zu Hause. Jede Ablenkung kann die Wirkung der Ökopsychosomatik nämlich schmälern. Konzentriere dich tatsächlich auf die Geräusche um dich, nimm die warmen Sonnenstrahlen auf deiner Haut bewusst war und atme tief durch.
Bei der Ökopsychosomatik spielt es keine so große Rolle, wo du dich erholst. Entspannung findest du auch in einem Park in der Stadt, wenn du es dir auf einer Parkbank gemütlich machst und den Duft eines Blumenbeets genießt. Wichtig ist, dass du dich dabei auf das Hier und Jetzt konzentrierst.
Vielen Menschen gelingt es am besten, sich bei einem Spaziergang zu erholen. Damit tust du nicht nur deiner Seele, sondern auch deinem Körper etwas Gutes. Experten warnen schon seit vielen Jahren vor den Auswirkungen von Bewegungsmangel.
Die meisten führen heute ein inaktives Leben und Verbringen die meiste Zeit in sitzender Position am Schreibtisch oder zu Hause vor dem Sofa. Wenn du die Elemente der Ökopsychosomatik nutzt, um auf die empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche zu kommen, trägst du viel zur Verbesserung deines körperlichen und psychischen Gesundheitszustands bei.
Durch Ökopsychologie lernst du nicht nur die Natur, sondern auch dich selbst besser kennen. Sie ist ein einfaches und wirkungsvolles Mittel um dir wann immer es dir beliebt eine Auszeit vom Alltag zu verschaffen.