Eine Treppe fachgerecht einbauen

Treppe fachgerecht einbauen
Erfahrene Handwerker bauen ihre Treppe selbst ein! - Bigstock I Copyright: JuneJ

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bringt es mit sich, dass viele Bestandsbauten saniert werden müssen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Viele Besitzer von Bestandsbauten nutzen die Gelegenheit, die Innen- und Außenareale ihres Gebäudes zu modernisieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Oft muss dabei eine neue Treppe eingebaut werden. Auch viele Neubauten werden erst durch eine Treppe vollendet. Eine solche kann man für einiges Geld von einem Fachbetrieb anfertigen und einsetzen lassen.

Ein solches Vorgehen ist aber nicht immer notwendig. Wer sich auf etwas handwerkliches Geschick berufen kann und die notwendige Ausrüstung zur Hand hat, kann zumindest eine herkömmliche Treppe problemlos einbauen und später stolz sein Werk täglich bewundern.

Der folgende Ratgeber beschreibt, welche Voraussetzungen zum Einbau einer Treppe im Do-it-Yourself-Verfahren notwendig sind!

Eine Treppe wird in der Regel über Jahrzehnte genutzt. Daher muss darauf geachtet werden, dass keine Planungsfehler auftreten. Nachträgliche Änderungen schlagen üblicherweise mit hohen Kosten zu Buche, sodass es sich empfiehlt, frühzeitig mit einem Architekten in Verbindung zu treten. Wer also zwei Wohnungen miteinander verbinden oder den Keller als Wohnraum nutzen möchte, sollte gründlich planen und die folgenden Aspekte beachten:

Der Einbau einer Treppe ist in vielen Fällen genehmigungspflichtig. Wenn der Keller oder der Dachboden als Wohnraum genutzt werden soll, stellt das eine Nutzungsänderung dar. Außerdem kann es sein, dass mit dem Einbau einer Treppe in die Statik des Gebäudes eingegriffen wird. Letztlich ist es möglich, dass über Rettungswege neu nachgedacht werden muss. So sollte vor dem eigentlichen Baubeginn der Gang zum zuständigen Bauamt anstehen, um diese Unwägbarkeiten abzuklären und kein Bußgeld zu riskieren.

Wenn die Treppe nachträglich eingebaut werden soll, ist eine Kontaktaufnahme mit einem Bauingenieur oder Architekten unumgänglich. Dieser bestimmt, an welcher Stelle der Einbau und gegebenenfalls der Deckendurchbruch vorgenommen werden darf. Bei einer Betondecke ist nämlich eine sogenannte Wehrung eingearbeitet, welche die Decke trägt. Bei einer Holzecke wird der Einbau eines Wechsels notwendig. Zudem kann es sein, dass eine Stütze oder eine tragende Wand eingefügt werden muss, um die Deckenlast abzufangen.

Die Landesbauverordnungen geben verschiedene Parameter vor, die die Breite der Treppe betreffen sowie die maximal zulässige Steigungshöhe. Außerdem definieren sie die Auftrittsbreite der Stufen.

In vielen Werbebroschüren sind aus Marketinggründen Treppen ohne Geländer abgebildet. Dies ist in den Landesbauordnungen so nicht vorgesehen. Vielmehr wird vorgeschrieben, dass das Geländer einer Treppe mindestens 90 cm hoch sein muss.

Ansonsten gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Der Bauherr kann sich nach Gutdünken für ein Geländer entscheiden. Neben Holz sind vor allem Geländer aus Edelstahl beliebt. Sie sind robust und langlebig, pflegeleicht und bestechen durch ihr zeitloses Design.

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Bei Neubauten werden die meisten Treppen in Beton gegossen. Wird eine Treppe nachträglich eingebaut, bietet sich Stahl oder Holz an. Für die Oberflächen der Stufen kommen sowohl Beton, Fliesen, Stein, Holz oder Stahl infrage, wobei darauf zu achten ist, dass die Rutschfestigkeit und Trittsicherheit erhalten bleiben. Auch Glas lässt sich gut verbauen und bietet durch eingelagerte Beleuchtungssysteme optische Blickfänge.

Es wird empfohlen, den An- und Austritt von der Decke zu entkoppeln. Ansonsten ist der Trittschall im ganzen Gebäude zu vernehmen.

Der nachträgliche Einbau einer Treppe ist mit viel Schmutz, Schutt und Staub verbunden, vor allem, wenn es sich um eine Betondecke handelt. Dann ist es sinnvoll, die Baustelle mit einer Staubschleuse und einer Staubwand auszustatten. Anderenfalls wird das Wohnen während der Bauphase zur Qual.

Mit einer Bautreppe werden die einzelnen Stockwerke verbunden, sodass die Baustelle während der Bauphase begehbar ist. Weiterhin sollte am Austritt der Bodenbelag geschützt werden. Bei hochwertigen Parkett- und Dielenböden kann es sonst passieren, dass ein Abschleifen des gesamten Bodens in Auftrag gegeben werden muss. Schließlich ist es ratsam, während des Umbaus die Kabel und Steckdosen zu verlegen, die später benötigt werden.


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