Creatin und Haarausfall: Wie wirkt das Nahrungsergänzungsmittel?

Creatin und Haarausfall
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Kraftsportler und Bodybuilder wollen oft schnell zu mehr Muskelmasse gelangen und verwenden Creatin. Der Körper kann Creatin selbst bilden. Als Nahrungsergänzungsmittel kann es den Muskelaufbau beschleunigen. Das Nahrungsergänzungsmittel ist umstritten. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall? Was kannst Du tun, um den Haarverlust zu verhindern?

Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Creatin zu einem Haarverlust führen kann. Es handelt sich um eine nichtessentielle Aminosäure, da diese Aminosäure vom menschlichen Körper selbst gebildet wird. Creatin wird in Bauchspeicheldrüse, Nieren und Leber gebildet. Du musst nicht mit einem Haarverlust rechnen, wenn Du gesund bist, der Körper Creatin im richtigen Maß bildet und Du es nicht als Nahrungsergänzungsmittel einnimmst.

Auch in der Nahrung, in Muskelfleisch wie Puten- oder Hähnchenbrust, ist Creatin enthalten. Da Du solche Lebensmittel nicht übermäßig zu Dir nimmst und die Lebensmittel nur einen geringen Anteil enthalten, ist nicht mit einem Haarausfall zu rechnen. Ein Haarausfall kann jedoch eintreten, wenn Du Muskelmasse aufbauen willst und Creatin als Nahrungsergänzungsmittel einnimmst.

Ein Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall ist bislang noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Es gab lediglich eine Studie aus dem Jahr 2009, an der nur wenige Probanden teilnahmen. Diese Studie hatte nur eine geringe Aussagekraft. Es ist kaum etwas über die genauen Ergebnisse bekannt. Über weitere Studien zur Wirkung von Creatin ist nichts bekannt.

Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass Creatin zu einem Haarverlust führen kann. Bodybuilder und Kraftsportler nehmen Creatin als Nahrungsergänztungsmittel jedoch oft in hohen Dosen ein und klagen hin und wieder über einen Haarverlust. Es ist möglich, dass diese Sportler bereits unabhängig von der Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels unter einem erblich bedingten Haarverlust litten.

Wie viele aktive Sportler und Hobbysportler tatsächlich Creatin als Nahrungsergänzungsmittel nutzen, ist nicht bekannt. Vermutet wird aber, dass es von einer Vielzahl von Sportlern genutzt wird. Würden alle diese Anwender unter Haarverlust leiden, dann hätten die Medien bereits darüber berichtet. Auch umfangreiche Studien wären bereits an der Tagesordnung gewesen.

Vermutet wird, dass Creatin die Produktion von Dihydrotestosteron steigern könnte. Dihydrotestosteron (DHT) entsteht als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Es ist für den erblich bedingten Haarverlust (androgenetische Alopezie) verantwortlich, der sich mit Glatze am Oberkopf, Geheimratsecken und einem zurückweichenden Haaransatz zeigt.

DHT lagert sich an den Haarwurzeln an und schädigt sie. Irgendwann bringen die Haarwurzeln keine Haare mehr hervor. Ob es bei der Einnahme von Creatin tatsächlich zu einem Haarausfall kommt, hängt davon ab, in welcher Dosis Du es einnimmst und ob Du zu einer starken Produktion von DHT neigst.

Creatin als Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau ist umstritten. Es gibt nicht genügend Studien über einen möglichen Nutzen und über die Nebenwirkungen. Creatin kann nicht nur zum Muskelaufbau bei Sportlern dienen. Es kann auch einige andere positive Wirkungen haben. Es fördert die Durchblutung des Gehirns und kann daher die Leistung steigern.

Daher ist es im Gespräch, um die geistige Fitness von Senioren zu erhalten. Auch zur Behandlung von verschiedenen Muskelerkrankungen könnte es genutzt werden. Es könnte Muskelschwächen entgegenwirken oder bei bestehenden Muskelschwächen angewendet werden. Forschungen laufen gegenwärtig, um Creatin zur Behandlung von Morbus Parkinson zu nutzen.

Nicht nur Haarverlust kann eine Nebenwirkung von Creatin sein. Es kann auch weitere Nebenwirkungen haben:

  • Magenbeschwerden durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Übelkeit
  • Verdauungsbeschwerden.

Nimmst Du Creatin als Nahrungsergänzungsmittel ein und leidest Du unter Haarausfall, wäre es naheliegend, den Haarausfall mit Propecia zu behandeln. Creatin und Haarausfall könnten durch eine erhöhte DHT-Produktion im Zusammenhang stehen. Propecia enthält den Wirkstoff Finasterid, der zur Behandlung von Prostata-Vergrößerungen genutzt wird und die Produktion von DHT hemmt.

Aufgrund der schwerwiegenden Nebenwirkungen ist Propecia rezeptpflichtig. Als Nebenwirkungen können Gewichtszunahme, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken, Libido-Verlust, sexuelle Unlust, Erektionsstörungen, Impotenz, Brustveränderungen und sogar Brustkrebs beim Mann eintreten. Da nicht bewiesen ist, welche Nebenwirkungen Creatin tatsächlich hat und wie sich Creatin und Propecia vertragen, solltest Du bei Creatin und Haarausfall auf Propecia verzichten.

Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Haarausfall ist Minoxidil, das als Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es fördert die Durchblutung der Kopfhaut und kann die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Haarfollikel verbessern. Die Haarfollikel, die noch intakt sind, können zur Bildung neuer Haare angeregt werden. Auch Minoxidil ist nicht ohne Nebenwirkungen. Es kann zu Juckreiz, Schuppenbildung und Rötungen der Kopfhaut, aber auch zu Kopfschmerzen führen.

Leidest Du unter Haarverlust, da Du Creatin als Nahrungsergänzungsmittel anwendest, kannst Du Dich für eine Haarpigmentierung oder eine Haarverpflanzung entscheiden.

Eine Haarpigmentierung ist kein operativer Eingriff. In die Kopfhaut werden Pigmente auf natürlicher Basis eingebracht, die gut verträglich sind. Diese Pigmente in der Farbe Deiner Haare sehen wie Haarstoppeln aus. Die Pigmentierung ist geeignet, wenn Du Deine Haare sehr kurz trägst oder rasierst. Nach einigen Jahren verblassen die Pigmente.

Dauerhaft ist die Eigenhaarverpflanzung, wenn Creatin zu einem Haarausfall führt. Haarfollikel werden mit einer Hohlnadel vom Hinterkopf entnommen und dann in einer Nährlösung aufbewahrt. Im Empfängerbereich der Haare werden Kanäle geschnitten oder gestochen. Die entnommenen Haarfollikel werden in Wuchsrichtung und im entsprechenden Austrittswinkel in die Kanäle eingesetzt.

Das Ergebnis ist natürlich. Inzwischen wurden viele moderne und schonende Methoden zur Haarverpflanzung entwickelt. Sie ermöglichen eine hohe Haardichte und eine gute Heilung. Da der Spender- und Empfängerbereich der Haare örtlich betäubt werden, verspürst Du so gut wie keine Schmerzen. Die Haare für die Haarimplantation werden vom Hinterkopf entnommen. Sie sind resistent gegen DHT.

Ein Zusammenhang zwischen Creatin und Haarausfall ist nicht eindeutig erwiesen. Bislang liegen noch keine umfangreichen Studien über Creatin und die Nebenwirkungen vor. Creatin kann die Produktion von DHT steigern. Dieses Hormon entsteht als Abbauprodukt von Testosteron und kann zu Haarverlust führen. Creatin wird vom Körper selbst gebildet und ist in Muskelfleisch enthalten.

Es wird von Sportlern auch als Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau eingenommen. Nimmst Du Creatin nicht als Nahrungsergänzungsmittel ein, musst Du nicht mit einem Haarverlust rechnen. Kommt es zu einem Haarausfall, solltest Du aufgrund der Nebenwirkungen auf Propecia und Minoxidil verzichten. Dauerhafte Hilfe bringt eine Haartransplantation, die mit modernen Methoden ausgeführt wird.


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