Wer hat das Sagen im Haushalt? So läuft es heute bei Mann und Frau ab

Wer hat das Sagen im Haushalt

Wenn es in der Partnerschaft um das Thema Finanzen geht, so ticken Männer und Frauen offenbar verschieden. Laut einer aktuellen Umfrage des Vergleichsportals Verivox wird ersichtlich, dass sich viele Männer als Hauptverantwortliche für Geldfragen sehen, während die Frauen das Thema häufiger als gemeinsame Aufgabe wahrnehmen. Die Ergebnisse offenbaren aber nicht nur Unterschiede im Rollenverständnis, sondern auch, wie sehr die Kommunikation über Geld das Fundament einer Beziehung beeinflussen kann.

Männer sehen sich vermehrt als Finanzentscheider

Laut der Umfrage halten sich 54 Prozent der befragten Männer für den Part in der Beziehung, der in erster Linie für die Finanzen zuständig ist. Dabei geht es um die Themen Haushaltsbudget, Investitionen, Versicherungen oder auch Kredite. Doch diese Selbstwahrnehmung deckt sich nicht unbedingt mit der Sicht der Partnerinnen: Nur 7 Prozent der Frauen haben im Zuge der Umfrage angegeben, dass ihre Männer tatsächlich die alleinige Verantwortung für Geldfragen übernehmen.

Dieser Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung zeigt ganz klar auf, dass es beim Thema Geld oft an der gemeinsamen Abstimmung fehlt. Während Männer sich häufiger als finanzielle Entscheidungsträger sehen, legen Frauen hingegen Wert auf Gleichberechtigung und gemeinsames Handeln. Laut der Verivox-Analyse könnte das darauf hindeuten, dass in vielen Haushalten zwar über Geld gesprochen wird, die Aufgabenverteilung aber nicht immer klar ist.

Frauen streben Gleichberechtigung an

Während sich Männern in der Rolle als Verantwortliche sehen, sehen sich viele Frauen hingegen auf Augenhöhe mit ihrem Partner. Mehr als die Hälfte der weiblichen Befragten, rund 56 Prozent, gab an, dass sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten finanzielle Entscheidungen trifft. Unter den Männern waren es hingegen nur 42 Prozent, die der Meinung waren, das Geldmanagement würde eine gemeinsame Angelegenheit sein.

Nur ein kleiner Anteil, gerade einmal 4 Prozent der Männer, überlässt ihren Partnerinnen die Hauptverantwortung. Das zeigt, dass traditionelle Rollenmuster, in denen Männer die finanzielle Kontrolle behalten, in vielen Beziehungen noch immer normal sind. Allerdings scheint sich langsam ein Wandel abzuzeichnen: Denn immer mehr Frauen möchten nicht nur mitreden, sondern auch aktiv gestalten, wenn es um die finanzielle Zukunft der Partnerschaft geht.

Laut Verivox-Geschäftsführerin Sandra Vollmer ist dieser Wandel natürlich positiv: „Paare, die offen über Finanzen sprechen, schaffen Vertrauen und vermeiden Konflikte. Regelmäßige Gespräche über Geld, sogenannte ‚Money Dates‘, helfen, die gemeinsame Verantwortung zu stärken und Missverständnisse zu verhindern.“

Kommunikation als Schlüssel zum finanziellen Gleichgewicht

Die Umfrageergebnisse machen sehr wohl deutlich, dass fehlende Kommunikation einer der Hauptgründe ist, wieso es zu unterschiedlichen Wahrnehmungen kommt. In vielen Beziehungen werden finanzielle Themen zwar diskutiert, aber nicht systematisch oder transparent behandelt.

Vollmer empfiehlt Paaren, feste Zeiten für Gespräche über Geld zu vereinbaren. Diese „Finanztermine“ sollten in regelmäßigen Abständen stattfinden, ähnlich wie andere wichtige Termine im Alltag. Dabei geht es nicht nur darum, Rechnungen zu begleichen, sondern auch um Themen wie Sparstrategien, Absicherungen oder gemeinsame Ziele. Auch geht es um Hobbys: Wie viel Geld soll für das eine oder andere Hobby ausgegeben werden, vor allem dann, wenn man die Freizeitbeschäftigung getrennt voneinander ausübt. Wer neue Online Casinos gerade erst getestet hat und hier auf den Geschmack gekommen ist, sollte im Vorfeld vereinbaren, wie viel Geld auf das Glücksspielkonto transferiert werden darf. Zudem geht es auch um die Frage, was macht man mit dem Gewinn, falls einer realisiert wird? Oder aber auch, wie viel Geld steht für Kleidung zur Verfügung? Gibt es hier ein Monatsbudget oder achtet man darauf, einen gewissen Betrag im Jahr nicht zu übersteigen?

Geldgespräche schaffen laut Psychologen übrigens nicht nur Klarheit über finanzielle Strukturen, sondern auch über Werte und Prioritäten. Sie zeigen, ob beide Partner dieselben Vorstellungen von Sicherheit, Verantwortung und Lebensstil teilen und können so langfristig Stabilität in die Beziehung bringen.

Frauen übernehmen immer mehr Verantwortung

Ein interessantes Detail der Verivox-Studie betrifft aber das Selbstverständnis vieler Frauen. Etwa ein Drittel der befragten Frauen hat angegeben, die Finanzen im Haushalt vollständig selbst zu verwalten. Dazu gehören die Einnahmen, Ausgaben und Versicherungen. Nur 8 Prozent haben hingegen gesagt, dass sie diese Verantwortung komplett dem Partner überlassen.

Diese Zahlen sprechen für ein immer größer werdendes Selbstbewusstsein. Frauen fühlen sich in finanziellen Fragen zunehmend kompetent und unabhängig. Ein Grund dafür liegt laut Verivox darin, dass immer mehr Frauen selbst über ein Einkommen verfügen und die finanzielle Bildung heute leichter zugänglich ist als früher. Beispielsweise Vergleichsportale im Internet, digitale Finanzplanungstools und auch dank sozialer Medien.

Trotzdem zeigt sich ein Unterschied in der Praxis: Männer tätigen laut Studie häufiger konkrete Finanzgeschäfte, etwa beim Abschluss von Versicherungen oder bei der Geldanlage. Dadurch entsteht bei ihnen das Gefühl, die „Hauptverantwortung“ zu tragen, auch wenn die Entscheidungen oft gemeinsam getroffen werden.

Vollmer betont: „Viele Frauen mischen heute aktiv mit, auch wenn sie nicht immer die technische oder administrative Umsetzung übernehmen. Die Entscheidungsprozesse sind deutlich gemeinschaftlicher geworden.“

Wenn Geld zur Vertrauensfrage wird

Geld bleibt wohl in fast allen Beziehungen ein sensibles Thema. Es kann Nähe schaffen oder auch Konflikte auslösen. Die Verivox-Studie zeigt, dass Paare, die regelmäßig über Finanzen sprechen, nicht nur besser planen, sondern sich auch emotional verbundener fühlen. Offen über Einkommen, Ausgaben und Zukunftspläne zu sprechen verhindert Missverständnisse und verdeutlicht, dass finanzielle Verantwortung eine gemeinsame Aufgabe ist.

Damit wandelt sich auch das klassische Rollenbild. Während sich Männer zwar weiterhin oft als Finanzentscheider sehen, treten Frauen doch zunehmend als gleichberechtigte Partnerinnen auf, die klare Vorstellungen von finanzieller Unabhängigkeit und Verantwortung haben.


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