Der Donorbereich ist in der Haartransplantation ebenso bedeutsam wie der Empfängerbereich, in dem die Follikeleinheiten implantiert werden. Lässt Du eine Eigenhaarverpflanzung vornehmen, kann der Eingriff nur erfolgen, wenn ein ausreichend behaarter Spenderbereich zur Verfügung steht.
Hier erfährst Du alles, was Du im Bezug auf die Haartransplantation zum Spenderbereich wissen und beachten musst. Je höher die Haardichte in diesem, meist am Hinterkopf befindlichen Bereich ist, desto mehr Grafts können entnommen und zur Behandlung der kahlen Stellen auf dem Oberkopf, über den Schläfen oder am Stirnhaaransatz verwendet werden.
- Was ist der Spenderbereich?
- Kann ich für eine Haarverpflanzung abgelehnt werden, wenn der Spenderbereich nicht ausreicht?
- Mögliche Probleme im Spenderbereich nach der Haartransplantation
- Was tun, wenn ich Schmerzen im Spenderbereich nach der Haartransplantation habe?
- Wie pflege ich mein Spenderbereich nach der Haarverpflanzung?
- Wie verläuft der Heilungsprozess im Spenderbereich?
- Bleiben Narben im Spenderbereich zurück?
- Fazit | Nach der Haartransplantation durchläuft auch der Spenderbereich einen Heilungsprozess
Beim Spenderbereich für eine Haarimplantation handelt es sich um den Teil Deines Kopfes, der zur Gewinnung der Spenderhaare nötig ist. In den meisten Fällen entnimmt das Behandlungsteam die Follikeleinheiten am unteren Hinterkopf. Während sich Dein Haar im Vorderkopfbereich und auf dem Oberkopf lichtet, ist der untere Hinterkopf über dem Nackenbereich nicht von Haarschwund betroffen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Leidest Du unter vollständiger Kahlköpfigkeit oder ist zu wenig Spenderhaar im Donorbereich vorhanden, gibt es alternative Möglichkeiten zur Follikelentnahme für die Haartransplantation. Der Spenderbereich ist bei allen Eigenhaarimplantationen eine essenzielle Voraussetzung.
Eine generelle Ablehnung wird von erfahrenen Haarkliniken eher selten vorgenommen. Dennoch solltest Du wissen, dass Dir ein erfahrener Haarspezialist von der Graft-Entnahme am Hinterkopf abrät, wenn dieser Bereich nur spärlich bewachsen ist. Die für eine Haartransplantation im Spenderbereich entnommenen Follikeleinheiten sind an der Entnahmestelle ein für alle Mal verloren.
Das heißt konkret: Dort, wo die Grafts für die Implantation im Spenderbereich gewonnen werden, wird Dein Haar mit der Wurzel und der Follikelumgebung entnommen. Da der Hinterkopf nur ein möglicher Spenderbereich ist, bestehen in vielen Fällen alternative Möglichkeiten. Allerdings erzielen Körperhaare nicht die gleiche Kraft und Dichte wie Kopfhaar, das im Rahmen der Haarimplantation verpflanzt wird.
Die einzelne Entnahme der benötigten Follikeleinheiten reizt die Kopfhaut im Donorbereich. Denn auch hier entstehen kleine Wunden, die nach der Extraktion der Grafts heilen und eine Schorfschicht bilden. Ein häufiges postoperatives Problem beruht auf der Hautrötung und starkem Juckreiz im Spenderbereich.
Wie im Empfängerbereich darfst Du dem Drang, Dich zu kratzen und Dir dadurch Linderung zu verschaffen, auch im Spenderbereich nicht nachgeben. Jede Störung des Heilungsprozesses kann Infektionen hervorrufen und zu einer Ausbreitung der Rötung führen. Auch Haarschwund rund um das Entnahmeareal der Grafts kann in Folge falscher Nachsorge und mangelnder Hygiene im Spenderbereich sein.
Beim Eingriff selbst ist der Donorbereich völlig schmerzfrei, da Deine Kopfhaut lokal anästhesiert wird. Nach Abklingen der Betäubung sind postoperative Schmerzen möglich. Schmerzmittel ohne blutverdünnende Wirkung dürfen eingenommen werden. Verzichte unbedingt auf Aspirin, da die Wirkstoffe dieses Präparats die Durchblutung beeinflussen und die frisch verpflanzten Follikel schädigen können.
Das Behandlungsteam empfiehlt Dir geeignete Schmerzmittel, die Du in den ersten Tagen nach dem Eingriff einnehmen kannst. Nach der Haartransplantation ist der Spenderbereich sehr empfindlich und sollte keinesfalls mit dem Kopfkissen oder einer Rückenlehne in Berührung kommen. Hinweis: Bücke Dich nicht. Die Kopfüber-Position nach Haartransplantationen kann zu Kopfschmerzen führen oder leichte Schmerzen verstärken.
In den ersten 48 Stunden berührst Du den Donarbereich überhaupt nicht. Auch wenn es juckt, darfst Du nicht nachgeben. Zwei Tage nach dem minimalinvasiven Eingriff kannst Du die erste Haarwäsche mit lauwarmem Wasser vornehmen. Dabei gehst Du sehr vorsichtig vor und schließt aus, dass Du den dünnen Schorf im Spenderbereich entfernst. Milde Lotionen mit entzündungshemmender und antibakterieller Wirkung begünstigen die Heilung.
Die postoperative Pflege ist ein entscheidender Faktor für den Verlauf der Heilungsphase. Damit die Kopfhaut nicht verkrustet und spannt, kannst Du diesen Bereich vorsichtig mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion behandeln. In der Haarklinik erhältst Du Empfehlungen zu Produkten, die für eine Anwendung nach der Haartransplantation für den Spenderbereich geeignet sind.
Die Wundheilung des Spenderbereichs verläuft nach den gleichen Regeln wie im Empfängerbereich. Schon einen Tag nach dem Eingriff werden die Entnahmewunden von einer dünnen Schorfschicht bedeckt. Unter dem verhärteten Wundwasser beginnt der Heilungsprozess, in dessen Verlauf die Wunden von innen heraus verheilen.
Da die Kopfhautreizung im Donorbereich nicht so stark wie im Empfängerbereich ist, verläuft die Heilungsphase schneller und ist etwa eine Woche nach dem Eingriff abgeschlossen. Für einen optimalen Heilungsverlauf ohne Komplikationen muss auf strikte Hygiene geachtet werden. Eine keimfreie Umgebung ist essenziell und vermeidet, dass Keime oder Bakterien in die Operationswunden gelangen und Infektionen nach sich ziehen.
Eine Narbenbildung durch die Haartransplantation kann im Spenderbereich ausgeschlossen werden. Moderne Implantationsmethoden beruhen auf der einzelnen Entnahme von Follikeleinheiten, sodass die Wunden marginal und nach der Heilung nicht mehr sichtbar sind. Anders verhielt es sich bei Haarverpflanzungen mit der FUT-Methode.
Hier wurden die Follikeleinheiten im Donorbereich mit einem Hautstreifen entnommen und die Wunde musste vernäht werden. Die Einzelentnahme erzeugt winzige punktuelle Öffnungen, die binnen weniger Tage verheilen und selbst vom geschulten Auge nicht wahrgenommen werden.
Wenn es um die richtige Nachsorge nach Haartransplantationen geht, solltest Du dem Spenderbereich Aufmerksamkeit schenken. Der Heilungsprozess ist kurz und es bleiben keine Narben zurück. Dennoch besteht in den ersten postoperativen Tagen ein Infektionsrisiko.
Schone den Donorbereich, in dem Du nicht auf dem Rücken schläfst und Dich trotz Juckreiz nicht kratzt. Den Heilungsverlauf förderst Du durch ein hygienisches Umfeld und pflegende Lotionen, die Du auf die gestresste Kopfhaut des Spenderbereichs mit äußerster Vorsicht aufträgst.