Haartransplantation der Zukunft

Haartransplantation der Zukunft
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Die Haartransplantation ist heute für viele Männer, aber auch Frauen mit starkem Haarausfall die letzte Hoffnung auf volleres Haar und ein neues Selbstbewusstsein. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Methoden entwickelt, die ein immer besseres Ergebnis versprechen und für den Patienten immer schonender werden.

Entscheidest Du Dich für die Haarverpflanzung, wird wahrscheinlich die FUE-Methode als gängigste Variante angewendet. Es gibt jedoch auch verschiedene neuartige Methoden auf dieser Basis, die eine noch höhere Haardichte ermöglichen. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt.

Du kannst danach die Klinik wieder verlassen und den Heimweg antreten. Es dauert jedoch einige Zeit, bis die transplantierten Haare wieder richtig wachsen. Die Haartransplantation der Zukunft könnte sich möglicherweise deutlich von den heutigen modernen Methoden unterscheiden.

Ärzte arbeiten daran, Stammzellen in die Kopfhaut zu implantieren und aus Stammzellen Haare zu züchten. Erste Ansätze zum Klonen gibt es bereits. Künftig könnte auch Männern geholfen werden, die kaum noch eigene Haare haben.

Um zu erläutern, wie die Haarverpflanzung in der Zukunft aussehen könnte, lohnt sich ein Blick auf die Geschichte der Haarverpflanzung. Die ersten Ansätze gab es bereits im 18. Jahrhundert, doch war lange Zeit keine Weiterentwicklung zu verzeichnen.

Eine Revolution in der Haarimplantation stellt die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) bei Novohair dar, bei der mit einer Hohlnadel Haarfollikel aus dem Spenderbereich entnommen werden. Ihre Ursprünge hat diese Methode bereits 1930, als der japanische Arzt Dr. Sasegawa Haarschäfte in die Haut einsetzte.

In der Folge wurden kleine Gruppen von Haarfollikeln aus der Kopfhaut entnommen und verpflanzt. Bei dieser Methode war das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend. Dr. Bob Limmer entdeckte bei der Aufbereitung von Transplantationseinheiten unter dem Mikroskop 1988 zufällig, dass die Haare in follikulären Einheiten mit ein bis drei Haaren wachsen. Anfang der 1990er Jahre entwickelte Dr. Ray Woods und seine Schwester Dr. Angela Campbell aus Australien die FUE-Methode, die heute Standard ist.

Die Haarverpflanzung mit der FUE-Methode wurde inzwischen stark verfeinert. Der Artas Roboter erleichtert Ärzten die Arbeit und wird zur Entnahme der Haarfollikel aus dem Spenderbereich angewendet. Der Roboter scannt den Spenderbereich und wählt die Haarfollikel aus, die sich für die Haarverpflanzung am besten eignen. Mit einem Roboterarm werden diese Haarfollikel entnommen. So besteht nicht die Gefahr, dass der Spenderbereich übererntet, wird.

Ein wichtiger Schritt zur Haartransplantation der Zukunft ist die Methode mit NeoGraft, die ebenfalls auf der FUE-Methode aufbaut. Im Gegensatz zur Methode mit dem Artas Roboter werden die Haarfollikel nicht mit einem Roboterarm, sondern manuell entnommen. Der Arzt benutzt einen Apparat, der mit einem Mikromotor ausgestattet ist und die Arbeit bei der Entnahme der Haarfollikel erleichtert. Die Verletzungen für den Patienten sind mit diesem Apparat geringer als bei der Entnahme mit einem Hohlbohrer.

Haarverpflanzung mit der Zelltherapie
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Bei der Haartransplantation mit Zelltherapie werden Stammzellen angewendet. Diese Methode ist ein völlig neuer Ansatz und geht schon in Richtung Klonen von Haaren. Stammzellen werden bereits angewendet, um eine höhere Haardichte zu erzielen. Bei dieser Methode wird mit pflanzlichen Stammzellen gearbeitet.

Stammzellen können jedoch auch aus den Haarfollikeln und dem Unterhautfettgewebe gewonnen werden. Sie werden zusammen mit dem Eigenblut in die Kopfhaut des Patienten gespritzt, um nach der Haarverpflanzung die Haare dichter wachsen zu lassen und eine höhere Anwuchsrate zu erzielen.

Bei der Haartransplantation der Zukunft mit Zelltherapie werden Zellen entnommen, aus denen Zellkulturen gezüchtet werden. Aus diesen Zellkulturen entwickeln sich Haarfollikel, die in die Kopfhaut eingepflanzt werden können.

Bislang wurde dieses Verfahren nur am US-amerikanischen Columbia University Medical Center (CUMC) in einer Studie mit sieben Teilnehmern angewandt, die unter erblich bedingtem Haarverlust litten. Bei fünf der Teilnehmer bildeten sich neue Haarfollikel. Es fehlt jedoch an Know-how, um diese Methode bereits in Kliniken anzubieten.

Forscher arbeiten schon jetzt daran, Haare zu klonen. Bis es soweit ist und dieses Verfahren beim Menschen angewendet werden kann, werden noch viele Jahrzehnte vergehen. Bindegewebszellen (Fibroblasten) könnten aus Haarfollikeln entnommen und vermehrt werden. Daraus könnten sich neue Haarfollikel entwickeln, die dann in die Kopfhaut eingepflanzt werden.

So könnten auch diejenigen, die gar keine Haare mehr auf dem Kopf haben oder bei denen nicht mehr genug Haare für eine Haarverpflanzung vorhanden sind, von der Haartransplantation der Zukunft profitieren. Die neu gezüchteten Haarfollikel könnten in die Kopfhaut eingesetzt werden. In-vitro-Kulturen im Labor haben bereits erste Erfolge gezeigt.

Gegen die Anwendung dieser Methode beim Menschen bestehen bislang noch Bedenken, da die künstlich gezüchteten Zellen die Tumorbildung fördern könnten. Bis diese Methode beim Menschen angewendet werden kann, sind noch umfangreiche Forschungen, auch an menschlichen Probanden, erforderlich.

Für die Haartransplantation werden inzwischen verschiedene moderne Methoden angewendet. Die FUE-Methode ist schonend und wird inzwischen standardmäßig genutzt. Sie überzeugt mit einem guten Ergebnis.

Auf dieser Basis wurden inzwischen noch schonendere Methoden entwickelt, die eine noch höhere Haardichte ermöglichen. Die Methode mit dem Artas-Roboter erleichtert dem Arzt die Arbeit und verhindert die Übererntung des Spenderbereichs. Ein NeoGraft Apparat ermöglicht eine schonendere Entnahme der Haarfollikel.

Ärzte arbeiten schon an der Haartransplantation mit Zellkulturen. Stammzellen werden bereits angewendet, um das Wachstum der Haare anzuregen. Für die Haartransplantation der Zukunft ist das Klonen von Haaren denkbar.

Aus Zellen der Haarfollikel müssten neue Zellkulturen gezüchtet werden, aus denen sich Haarfollikel entwickeln. So könnten auch Männer mit weit fortgeschrittenem erblich bedingtem Haarausfall wieder von neuen Haaren profitieren. Es wird jedoch noch Jahrzehnte dauern, bis diese Methode anwendungsreif ist. Bis dahin sind noch zahlreiche Studien erforderlich.


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