Fallen Dir in der letzten Zeit verstärkt die Haare aus, kann das verschiedene Ursachen haben. Der Haarverlust muss nicht immer erblich bedingt sein. Häufig wird der Haarausfall durch eine Krankheit hervorgerufen, so wie ein Haarausfall bei Diabetes mellitus.
Ein krankhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, Diabetes mellitus, wird oft erst per Zufallsbefund festgestellt. Viele Menschen leiden darunter, ohne es zu wissen. Du solltest daher nicht nur prüfen, wie viele Haare Dir täglich ausfallen, sondern auch auf die Symptome achten, die auf Diabetes mellitus hindeuten.
Bemerkst Du solche Symptome, solltest Du zu Deinem Hausarzt gehen und Dich auf Diabetes mellitus testen lassen. Das ist wichtig, da Diabetes mellitus zu verschiedenen Folgekrankheiten führt und viele körperliche Veränderungen verursacht. Der Blutzuckerspiegel muss richtig eingestellt werden.
Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, wirkt sich auf viele körperliche Prozesse aus:
- Veränderung des Hormonstoffwechsels, häufig mit Funktionsstörungen der Schilddrüse verbunden
- Schwächung des Immunsystems, sodass die Kopfhaut anfälliger für den Befall mit Bakterien oder Pilzen wird
- zunehmende Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen, beispielsweise Entzündungen der Haarfollikel
- Stoffwechselstörungen, die sich auch auf die Versorgung der Haarfollikel mit Nährstoffen auswirken
- Beeinträchtigung von Herz und Kreislauf, damit verbunden gestörte Durchblutung, sodass die Kopfhaut nicht ausreichend durchblutet wird.
Alle diese Beeinträchtigungen wirken sich auf die Kopfhaut und das Haarwachstum aus. Daher kann Diabetes mellitus zu einem Haarverlust führen.
Ein weiteres Problem ist die psychische Belastung durch Diabetes mellitus. In der Folge kann es zu psychischem Stress und Depressionen kommen. Dadurch kann ein Haarausfall gefördert werden.
Der Haarausfall kann sich diffus auf dem gesamten Kopf, aber auch als kreisrunder Haarverlust mit etwa münzgroßen, scharf begrenzten kahlen Stellen zeigen.
Grundsätzlich werden beim Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Es gibt noch einen dritten Typ, der aber nur selten erwähnt wird. Haarausfall bei Diabetes mellitus kann unabhängig vom Diabetes-Typ auftreten. Anhand des Blutbildes kann der Arzt feststellen, ob Du unter Diabetes mellitus leidest.
Typ 1: Diabetes mellitus vom Typ 1 tritt etwa bei 3 bis 5 Prozent der Betroffenen auf. Schon Kinder und Jugendliche können davon betroffen sein. Körpereigene Antikörper zerstören die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind.
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die erblich bedingt sein kann. Auch verschiedene Erkrankungen oder die Ernährung können die Entstehung von Diabetes Typ 1 begünstigen. Da die Bauchspeicheldrüse irgendwann kein Insulin mehr produziert, tritt ein absoluter Insulinmangel ein. Mit täglichen Insulinspritzen gleichst Du diesen Mangel aus.
Typ 2: Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes mellitus und betrifft etwa 90 Prozent der Erkrankten. Er wird auch als Altersdiabetes bezeichnet, da er verstärkt bei älteren Menschen auftritt. Auch Kinder und Jugendliche sind immer häufiger betroffen.
Die wichtigsten Ursachen sind eine ungesunde, zuckerreiche Ernährung und der Mangel an Bewegung. Zumeist leiden die Patienten auch unter Übergewicht und erhöhtem Blutdruck. Die Körperzellen werden zunehmend resistent gegen Insulin. Da die Betazellen der Bauchspeicheldrüse irgendwann erschöpft sind und kein Insulin mehr produzieren können, tritt ein absoluter Insulinmangel ein.
Typ 3: Diabetes vom Typ 3 ist nicht erblich oder ernährungsbedingt. Er tritt als Begleiterkrankung verschiedener schwerwiegender Erkrankungen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente auf. Auch ein Gendefekt kann zu diesem Diabetes führen.
Alle drei Typen von Diabetes mellitus können zu einem Haarverlust führen. Da sie schwere körperliche Schäden verursachen können, ist eine Behandlung umso wichtiger.
Einen Haarausfall bei Diabetes mellitus kannst Du verhindern, indem Du bei den ersten Anzeichen den Hausarzt aufsuchst.
Verschiedene Symptome wie:
- starker Durst
- häufiges Harnlassen mit wasserhellem Urin
- trockene, juckende Haut
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- erhöhte Anfälligkeit gegen Infektionen können auf einen Diabetes mellitus hindeuten.
Die Behandlung erfolgt häufig mit Insulin-Injektionen, die abhängig von der Schwere der Erkrankung unterschiedlich häufig am Tag vorgenommen werden müssen. In schweren Fällen kann eine Insulinpumpe implantiert werden. Die medikamentöse Behandlung mit Tabletten ist mitunter möglich.
Ein wichtiger Aspekt, um einen Haarausfall bei Diabetes mellitus zu verhindern, ist die Umstellung der Ernährung. Du solltest zuckerhaltige Speisen meiden. Dazu gehören auch verschiedene Obstsorten wie Bananen, Weintrauben oder Birnen. Immer richtig ist rohes Gemüse. Diese vitaminreichen Gemüsesorten können indirekt einem Haarverlust vorbeugen. Der Arzt wird zusammen mit einer Diätassistentin einen Ernährungsplan für Dich erarbeiten.
Um den Blutzuckerspiegel zu senken und Übergewicht abzubauen, wird auch viel Bewegung empfohlen.
Wird der Blutzuckerspiegel mit der richtigen Behandlung gut reguliert, können die Haare wieder nachwachsen, wenn die Haarfollikel noch nicht abgestorben sind.
Eine Haartransplantation ist für Diabetiker grundsätzlich möglich, wenn noch keine weitere Erkrankung vorliegt, die zu einem Haarverlust führt. Bei einem Haarausfall bei Diabetes mellitus kann eine Haarimplantation nicht erfolgen, wenn eine entzündliche Erkrankung der Kopfhaut oder eine zusätzliche Autoimmunerkrankung vorliegt. Die Haarfollikel werden dadurch immer wieder angegriffen.
Der Arzt entscheidet anhand gründlicher Untersuchungen, ob eine Haartransplantation erfolgen kann. Da neuartige Methoden angewendet werden, ist das Infektionsrisiko außerordentlich gering. Die entstehenden Wunden sind winzig klein. Es kann jedoch bei einem Haarausfall bei Diabetes mellitus etwas länger dauern, bis die Wunden verheilen. Diabetes mellitus ist durch eine verzögerte Wundheilung gekennzeichnet.
Befolgst Du die Anweisungen der Ärzte und verzichtest Du nach der Haarverpflanzung in den ersten zwei Wochen auf Rauchen sowie Alkohol, können die transplantierten Haarfollikel gut anwachsen. Du solltest in den ersten zwei Wochen keinen Sport treiben und körperliche Anstrengung meiden.
Diabetes mellitus beeinträchtigt zahlreiche körperliche Prozesse und kann zu einem Haarverlust führen. Die Immunabwehr, die Durchblutung und der Stoffwechsel sind gestört. In der Folge können sich Bakterien auf der Kopfhaut ansiedeln.
Die Haarfollikel werden schlechter mit Nährstoffen versorgt. Häufig geht Diabetes mellitus mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse einher. Beim Diabetes mellitus werden drei Typen unterschieden, die alle zu Haarausfall führen können.
Um einen Haarausfall bei Diabetes mellitus zu vermeiden, solltest Du den Hausarzt konsultieren, wenn Du Anzeichen von Diabetes bemerkst. Sind die Haarfollikel noch intakt, können die Haare bei der richtigen Behandlung und der Regulierung des Blutzuckerspiegels wieder nachwachsen. Der Haarverlust kann gestoppt werden. Eine Haartransplantation ist möglich. Da die Wundheilung beeinträchtigt ist, musst Du Dich jedoch etwas länger gedulden, bis die Wunden verheilen.