Geheimratsecken: Problem vieler Männer

Geheimratsecken
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Ein Problem vieler Männer sind Geheimratsecken. Sie treten oft schon vor dem 20. Lebensjahr auf und sind ein Zeichen von erblich bedingtem Haarverlust, der androgenetischen Alopezie. Von dieser Form von Haarausfall sind ungefähr 80 Prozent aller Männer betroffen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du unter androgenetischer Alopezie leidest, wird umso größer, je älter Du wirst. Hatten auch schon Dein Vater und Dein Großvater einen erblich bedingten Haarverlust, ist es wahrscheinlich, dass auch Du betroffen bist. Mit einer geeigneten Frisur kannst Du Dein Problem kaschieren. Es gibt auch natürliche Mittel, die den Haarverlust hinauszögern können. Möchtest Du Dein Problem in den Griff bekommen, kann auch die Haarverpflanzung eine Lösung sein.

Der Grund für Geheimratsecken ist die androgenetische Alopezie. Die Haarwurzeln sind empfindlich gegen das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron entsteht. DHT lagert sich an den Haarwurzeln an und schädigt sie. Die Haarfollikel werden geschwächt und bringen immer schwächere Haare hervor.

Die Wachstumsphasen der Haare verkürzen sich. Irgendwann bringen die Haarfollikel keine Haare mehr hervor, da sie abgestorben sind. So entstehen kahle Stellen, an denen keine Haare mehr wachsen. Bei einer androgenetischen Alopezie fallen die Haare an den Schläfen, an der Stirn und am Oberkopf aus. Die Geheimratsecken sind also ein typisches Zeichen von erblich bedingtem Haarverlust.

Weitere Ursachen, beispielsweise Mangelerscheinungen aufgrund einer ungesunden Ernährung, eine schlechte Durchblutung der Kopfhaut, Rauchen oder Alkoholmissbrauch, kommen als Ursache nicht in Frage. Allerdings können solche Faktoren einen erblich bedingten Haarverlust verstärken und dazu führen, dass die Haar vorzeitig ausfallen.

Möchtest Du eine hohe Stirn oder kahle Schläfen kaschieren, kommt es auf die geeignete Frisur an. Trägst Du Dein Haar gern kurz, kannst Du das weiterhin. Allerdings sollten die Haare im Stirnbereich ca. 5 Zentimeter lang sein, damit Du sie in die Stirn kämmen kannst. Gerne können die Haare im Stirnbereich etwas „unordentlich“ aussehen.

Eine weitere Idee ist mittellanges Haar. Du kannst die Haare in die Stirn kämmen. Optisch mehr Fülle entsteht, wenn Du Dein Haar verwuschelst. Auch ein Scheitel oder eine Elvis-Tolle können von Deinem Problem ablenken. Die Tolle ziehst Du in die Stirn.

Der Undercut ist eine Trendfrisur. Die Seiten und der Nacken werden nahezu kahl abgeschnitten oder rasiert, während das Deckhaar länger bleibt und in die Stirn gezogen werden kann.
Gut geeignet ist auch raspelkurzes Haar. Die Übergänge zu den kahlen Stellen lassen sich damit gut kaschieren.

Es gibt verschiedene natürliche und gut verträgliche Mittel, die den Haarverlust aufhalten können. Sind allerdings schon kahle Stellen vorhanden, können dort keine Haare mehr nachwachsen.

Eines dieser Mittel ist die PRP-Behandlung mit Eigenblut. Dein Blut wird in einer Zentrifuge zu plättchenreichem Plasma aufbereitet und in die Kopfhaut, direkt an die Haarwurzeln, gespritzt. Die Behandlung kann verhindern, dass die Geheimratsecken größer werden. Das Blutplasma ist reich an Wachstumsfaktoren und regt die Haarfollikel an, wieder neue Haare zu bilden.

Den Haarausfall kannst Du auch mit verschiedenen weiteren Mitteln hinauszögern:

  • Mikroneedling, bei dem mit einem Dermaroller winzige Verletzungen erzeugt werden, durch die das Haarwachstum angeregt werden kann
  • Haarkur mit Olivenöl, Arganöl oder Weizenkeimöl
  • Mesohair-Therapie, bei der ein auf Deine Kopfhaut abgestimmter Wirkstoffcocktail in die Kopfhaut gespritzt wird

Alle diese Mittel können das Haarwachstum anregen und die Nährstoffversorgung der Kopfhaut fördern. Sie wirken einem Haarverlust indirekt entgegen.

Leidest Du unter Geheimratsecken, lassen Medikamente die Haare nicht mehr nachwachsen. Allerdings können die Medikamente den Haarausfall verzögern. Da diese Medikamente Nebenwirkungen haben, solltest Du genau überlegen, ob Du sie anwenden möchtest.

Minoxidil wurde ursprünglich als Blutdrucksenker entwickelt. Es ist als Schaum oder Tinktur mit unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen verfügbar. Es regt die Durchblutung der Kopfhaut an und kann das Haarwachstum fördern. Es wirkt jedoch nur, solange Du es anwendest. Als Nebenwirkungen können Rötungen, Schuppen und Juckreiz auf der Kopfhaut auftreten.

Propecia ist rezeptpflichtig und enthält den Wirkstoff Finasterid. In einer stärkeren Konzentration wird Finasterid zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen verwendet. Finasterid hemmt die Bildung von DHT.

Die Nebenwirkungen können mit

  • Brustveränderungen und Brustkrebs beim Mann
  • Erektionsstörungen und Impotenz
  • Depressionen
  • sexueller Unlust
  • Gewichtszunahme

außerordentlich schwerwiegend sein. Sie können auch noch einige Zeit nach dem Absetzen des Medikaments auftreten. Minoxidil und Propecia eignen sich nur für Männer bis zu einem Alter von 45 Jahren.

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Ja. Für die Haarverpflanzung wird zumeist die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) angewendet. Mit einer Hohlnadel werden die Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen. Diese Haarfollikel sind resistent gegen DHT. Die Resistenz bleibt auch noch bestehen, wenn diese Haare transplantiert wurden. Die transplantierten Haare können im Bereich der Geheimratsecken nicht ausfallen. In den kahlen Stellen werden Kanäle gestochen. Die Haarfollikel werden in Wuchsrichtung in die kahlen Stellen eingepflanzt.

Für die Haarverpflanzung im Bereich der Geheimratsecken werden inzwischen auch neuartige Methoden auf der Basis der FUE-Methode angeboten. Eine solche Methode ist die Saphir-Methode. Die Kanäle werden mit Saphirklingen geschnitten. Diese Klingen erlauben sehr kleine, V-förmige Schnitte. Die Kanäle können dicht aneinander gesetzt werden. So entsteht eine hohe Haardichte. Die Anwuchsrate ist bei den neuen Methoden gut. Der Arzt entscheidet, wann die richtige Zeit für die Haarverpflanzung gekommen ist.

Geheimratsecken sind ein Zeichen von erblich bedingtem Haarausfall. Nicht nur an den Schläfen, sondern auch im Stirnbereich und am Oberkopf fallen die Haare aus. Die Haarfollikel sind empfindlich gegen DHT, das Abbauprodukt von Testosteron.

Mit der geeigneten Frisur, beispielsweise mit mittellangem Haar, einer Tolle oder einem Undercut mit längerem Deckhaar, lassen sich Geheimratsecken kaschieren.

Mit einer PRP-Behandlung oder einer Haarkur mit Olivenöl lässt sich der Haarverlust hinauszögern. Die Haare wachsen an den kahlen Stellen aber nicht mehr nach. Auch die Medikamente Minoxidil und Propecia lassen die Haare an den kahlen Stellen nicht mehr nachwachsen. Sie können aber das Fortschreiten des erblich bedingten Haarausfalls verhindern oder verzögern.

Allerdings haben diese Medikamente schwere Nebenwirkungen. Du solltest genau überlegen, ob Du tatsächlich solche Medikamente anwenden möchtest. Eine dauerhafte Lösung bringt die Haarverpflanzung, bei der Haare vom Hinterkopf entnommen und in die kahlen Stellen eingepflanzt werden.


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