Einseitiger Haarausfall: Was sind die Ursachen?

Einseitiger Haarausfall
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Haarverlust tritt in verschiedenen Formen auf und hat unterschiedliche Ursachen. Der erblich bedingte Haarausfall, die androgenetische Alopezie, ist die häufigste Form und betrifft ungefähr 90 Prozent aller Männer. Die Ursache ist genetisch bedingt. Dieser Haarverlust zeigt sich mit einer Tonsur am Oberkopf, einem zurückweichenden Haaransatz und Geheimratsecken. Wie zeigt sich eigentlich ein einseitiger Haarausfall und welche Ursachen hat er?

Es ist eher selten, dass die Haare nur auf einer Seite des Kopfes ausfallen. Dahinter können verschiedene Ursachen stecken. Da er sich oft nur schwer kaschieren lässt und die kahlen Stellen auffallen, stellt dieser Haarverlust für die Betroffenen meistens ein größeres kosmetisches Problem dar.

Fallen die Haare nur auf einer Seite des Kopfes aus, können auf der anderen Seite die Haare durchaus noch voll und kräftig wachsen. Der einseitige Haarverlust kann sich auf verschiedene Weise zeigen:

  • Geheimratsecke nur auf einer Seite als spezielle Form des erblich bedingten Haarausfalls
  • ungefähr münzgroße, kreisrunde, kahle Stellen nur an einer Seite des Kopfes bei einem kreisrunden Haarverlust
  • kahle Stellen, an denen sich Narben bilden, nur an einer Seite des Kopfes
  • stärkerer Haarverlust auf einer Seite des Kopfes durch Reibung oder stärkere Beanspruchung der Haare als mechanischer Haarausfall.

Fallen bei Dir die Haare nur auf einer Kopfseite aus, solltest Du genauer in den Spiegel schauen und darauf achten, wie das Haarbild aussieht. Daran kannst du zumeist schon erkennen, um welche Form des Haarverlustes es sich handelt.

Bei einem einseitigen Haarverlust handelt es sich oft um eine einseitige Geheimratsecke. Dahinter steckt die androgenetische Alopezie. Die Haarfollikel sind empfindlich gegen das Hormon DHT, das als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron entsteht.

DHT schädigt die Haarfollikel und verkürzt die Wachstumsphasen der Haare. Die Haare fallen frühzeitig aus. Sterben die Haarfollikel ab, bringen sie keine Haare mehr hervor. Die typischen kahlen Stellen treten auf. Ein einseitiger Haarverlust in Form einer Geheimratsecke kann weiter fortschreiten.

Im weiteren Verlauf können eine Stirnglatze und eine Tonsur am Oberkopf entstehen. War Dein Vater oder Dein Großvater bereits von einer androgenetischen Alopezie betroffen, musst Du damit rechnen, dass dieser Haarverlust bei Dir auftreten kann. Die androgenetische Alopezie kann auch durch die Mutter vererbt werden, doch bei Frauen fallen die Haare um den Mittelscheitel aus.

Ein einseitiger Haarausfall kann abhängig vom Erscheinungsbild noch weitere Ursachen haben. Handelt es sich nicht um eine einseitige Geheimratsecke, solltest Du einen Hautarzt konsultieren. Er führt verschiedene Untersuchungen durch, um die Ursache zu ermitteln.

Tritt ein einseitiger Haarausfall als kreisrunder Haarverlust auf, kann die Ursache eine Autoimmunerkrankung, eine Infektion der Kopfhaut, aber auch körperlicher und seelischer Stress sein.
Bei einem vernarbenden Haarausfall, der an einer Seite des Kopfes auftritt, wachsen an den kahlen Stellen keine Haare mehr nach.

Die Ursache kann eine entzündliche Erkrankung der Kopfhaut, Befall der Kopfhaut mit Pilzen oder Bakterien, aber auch eine Autoimmunerkrankung sein. Um das Fortschreiten des Haarausfalls zu verhindern, solltest Du keine Zeit verlieren und den Hautarzt konsultieren.

Bei einem mechanischen Haarausfall, der einseitig auftritt, kann es zu Reibung an den Haaren durch das Tragen einer Mütze oder eines Basecaps kommen. Auch zu starkes Ziehen an den Haaren beim Kämmen und Frisieren oder straffes Zurückbinden der Haare kann einen mechanischen Haarverlust verursachen.

Er tritt jedoch selten als einseitiger Haarausfall auf. Die Haare können abhängig von der Art der Beanspruchung abbrechen. Beim starken Ziehen an den Haaren oder häufigem Zurückbinden können sich die Haarfollikel verkrümmen. Irgendwann sterben sie ab und können keine Haare mehr ausbilden.

Wie der einseitige Haarverlust behandelt wird, hängt von der Ursache ab. Handelt es sich um eine androgenetische Alopezie, sind die Haarfollikel bereits abgestorben. Mit einer PRP-Behandlung mit Eigenblut, aber auch mit Haarwuchsmitteln wie Propecia oder Minoxidil kann lediglich das Fortschreiten des Haarausfalls verzögert werden.

Minoxidil und Propecia können starke Nebenwirkungen haben. Die Anwendung sollte gründlich überlegt werden. Hat ein einseitiger Haarausfall andere Ursachen, muss der Arzt die Ursache behandeln. Bei einer Autoimmunerkrankung erfolgt die Behandlung zumeist medikamentös.

Entzündliche Erkrankungen als Ursache können mit Antibiotika behandelt werden. Pilzerkrankungen der Kopfhaut werden mit einem Antibiotikum behandelt. Bei einem vernarbenden Haarverlust kann die Behandlung abhängig von der Ursache auch mit Cortison erfolgen.

Mit einer Haarverpflanzung können die kahlen Stellen wieder aufgefüllt werden. Bei einer einseitigen Geheimratsecke ist das problemlos möglich. Hat der einseitige Haarverlust eine andere Ursache, muss der Hautarzt abhängig von der Ursache entscheiden, ob eine Haarimplantation sinnvoll ist.

Liegt eine Autoimmunerkrankung als Ursache vor und wurde sie nicht erfolgreich behandelt, ist eine Haarverpflanzung nicht sinnvoll. Das Immunsystem würde die transplantierten Haarfollikel angreifen und abstoßen. Auch bei entzündlichen Prozessen auf der Kopfhaut rät der Arzt von einer Eigenhaarverpflanzung ab.

Die entzündlichen Prozesse könnten zu Komplikationen führen. Bei einem mechanischen Haarverlust können die Haare wieder nachwachsen, wenn die Haarfollikel noch intakt sind und die mechanische Beanspruchung nicht mehr auftritt.

Liegt ein einseitiger Haarausfall vor und bestehen gegen die Haarverpflanzung keine Bedenken, wird dieser Eingriff meistens mit der FUE-Methode ausgeführt. Der Spender- und der Empfängerbereich der Haare werden örtlich betäubt. Vom Hinterkopf werden mit einer Hohlnadel Haarfollikel ausgestanzt.

Der Arzt legt diese Haarfollikel in eine Nährlösung ein, damit sie nicht absterben. An den kahlen Stellen werden Kanäle zur Aufnahme der Haarfollikel gestochen. In Wuchsrichtung werden die Haarfollikel in die Kanäle eingesetzt. Die Haarverpflanzung kann bei einer einseitigen Geheimratsecke auch mit der Saphir-Methode erfolgen. Der Arzt verwendet Saphir-Klingen zum Schneiden der Kanäle. Diese Klingen erlauben feinere Schnitte.

Fallen die Haare nur an einer Seite des Kopfes aus, kann das verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten ist eine einseitige Geheimratsecke, die bei einer androgenetischen Alopezie entsteht. Ein einseitiger Haarausfall kann jedoch auch andere Ursachen haben und mit anderen Erscheinungsbildern auftreten. Der Hautarzt kann die Ursache ermitteln und die Behandlung der Ursache vornehmen.

Die Behandlung erfolgt dann zumeist medikamentös. Wachsen keine Haare mehr nach, da die Haarfollikel geschädigt sind, kannst Du mit einer Haartransplantation wieder zu neuer Lebensqualität gelangen. Die Haarverpflanzung kann bei einer einseitigen Geheimratsecke erfolgen.


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