Badarmaturen – weit mehr als Mittel zum Zweck

Badarmaturen
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Badarmaturen regeln die Wasserversorgung in jedem Nassraum, sie gehören praktisch zur Standardausstattung jeder Wohnung oder jeden Hauses. Wenn du dich neu in einem Eigenheim einrichtest oder das Badezimmer renovieren möchtest, sind die Badarmaturen* ein wichtiges Thema.

Immerhin werden sie täglich genutzt, sei es zum Zähneputzen nach dem Aufstehen, beim Rasieren, unter der Dusche oder beim entspannten Vollbad nach der Arbeit. Schon alleine aus diesem Grund lohnt es sich, genaue Informationen über die verschiedenen Modelle einzuholen. Eines ist klar: Noch die gab es in den Baumärkten und im Internet eine derart große Auswahl.

Badarmaturen blicken auf eine lange Geschichte zurück. Als die Menschen noch als Nomaden lebten, versorgten sie sich an Flüssen, Seen und anderen Gewässern mit lebensnotwendiger Flüssigkeit. Doch als sie sich niederließen, war eine andere Form der Wasserversorgung gefragt. Man nimmt an, dass aus dieser Zeit die ersten Brunnen stammten. Überlieferungen belegen, dass die alten Ägypter bereits vor mehr als 4.500 Jahren die ersten Schächte gruben, um an Grundwasser zu kommen.

Wahre Meister der Wasserversorgung waren die Römer, wie du vielleicht noch aus dem Geschichtsunterricht weißt. Die älteste Wasserleitung ist die Aqua Appia, die zur Versorgung Roms gebaut wurde. Sie entstand im Jahr 312 v. Chr. unter der Herrschaft von Appius Claudius Caecus, der auch die Errichtung der Via Appia in Auftrag gab.

Gespeist wurde die Aqua Appia von verschiedenen Quellen, die mehr als einen Kilometer von der Via Praenestina entfernt war. Insgesamt war die Aqua Appia 16,4 Kilometer lang. Der fast gänzlich unterirdisch laufende Kanal überwindet trotz der langen Strecke nur 10 Höhenmeter.

Unter anderem diente die Wasserleitung dazu, die berühmte römische Badekultur zu ermöglichen. Immerhin gab es im 4. Jahrhundert n. Chr. nur in Rom 856 Privatbäder und 11 öffentliche Thermen. Überliefert ist auch, dass es im Alten Rom bereits die ersten Badarmaturen gab. Reiche Bewohner verfügten über private Badezimmer, die nachweislich mit Absperrhähnen aus Silber und Gold ausgestattet waren.

Mit dem Untergang des römischen Reiches verschwand die fortschrittliche Badekultur der Antike. In Mitteleuropa war es für viele Jahrhunderte üblich, Regenwasser in großen Tonnen zu sammeln und dieses für die Körperpflege zu verwenden. Reiche und Adelige ließen sich das kühle Nass von Wasserträgern oder einem Wasserwagen liefern.

Als Vorreiter der Wasserversorgung in Deutschlang geht Hamburg in die Geschichte ein: Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1842 war zu wenig Löschwasser vorhanden, ein Umstand, der auf die lapidare Wasserversorgung zurückzuführen ist. Das nahm die Stadtverwaltung zum Anlass, die Wasserversorgung und Kanalisation zu erneuern.

Es sollte jedoch noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts dauern, bis Badarmaturen nicht mehr rein als Absperrhähne gefertigt wurden. Fakt ist, dass der Maschinenbau-Student Alfred Moen aus den USA den Einhebelmischer erfand. Bis dahin gab es ausschließlich Badarmaturen mit zwei Ventilen – eines für heißes und eines für kaltes Wasser. Als er 1937 seine Erfindung präsentierte, war das Interesse beschränkt. Erst 10 Jahre später ging der Einhebelmischer bei Ravenna Metal Products in die Massenproduktion.

Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich was Badarmaturen betrifft viel getan. Heute ist die Auswahl an Modellen so groß wie nie zuvor. Du findest Badarmaturen in vielen verschiedenen Ausfertigungen und Größen. Hier einige der gängigen Varianten:

  • Der Einhebelmischer hat nichts von seiner Aktualität verloren. Sie kommen sowohl an Waschtischen als auch bei Duschen und Badewannen zum Einsatz. Der Einhebelmischer lässt sich bequem mit einer Hand bedienen.
  • Zweigriffarmaturen verbreiten ein wenig nostalgisches Flair: Die verfügen über zwei verschiedene Ventile für Kalt- und Warmwasser. Sie sind ideal, wenn du auf Retro-Ästhetik setzt. Gerne werden sie bei Badewannen verwendet. Zweigriffarmaturen werden auch als Mischbatterie bezeichnet. Allerdings ist der Wasserverlust bei dieser Variante relativ hoch, weil es einige Zeit dauert bis du die richtige Wassertemperatur eingestellt hast
  • Eine relativ neue Form der Badarmatur ist ein Thermostat: Dabei handelt es sich um ein technisch ausgeklügeltes System mit zwei Steuereinheiten. An einem Hebel kannst du die Temperatur einstellen, ein anderer bestimmt die Durchflussstärke. Bei den meisten Modellen gibt es eine Sperre bei 38 Grad Celsius, aus diesem Grund ist diese Badarmatur für Haushalte mit Kindern ideal da das Risiko für Verbrühungen im Vergleich zu anderen Varianten reduziert ist.
  • Berührungsfreie Badarmaturen kennst du vermutlich von Hotels und öffentlichen Bereichen: Ein Sensor erkennt, wenn sich jemand die Hände waschen möchte
  • Ganz modern sind elektronische Badarmaturen: Es gibt Varianten mit einem Bedienpanel, mit dem du auf Knopfdruck Wasser zum Fließen bringst.

Immer mehr Menschen entscheiden sich heute dafür, ihre Badarmaturen* online zu kaufen. Kein Wunder, denn nirgendwo ist die Auswahl so groß wie im WWW. Virtuelle Händler müssen keine Öffnungszeiten einhalten und betreiben in der Regel kein Filialnetz. Viele Online Shops, die sich auf Badarmaturen spezialisiert haben, kommen nur mit einem Büro und einem Lager aus. Dadurch sparen sie Geld, das sie an Kunden mit besonders günstigen Preisen weitergeben.

Online Shopping ist perfekt, wenn du genau weißt welche Badarmatur am besten in dein Eigenheim passt. Auf Beratung musst du dabei allerdings verzichten. Als Alternative bietet sich dein Installateur Fachbetrieb an. Lass dich vom Installateur beraten und erfahre aus erster Hand, welche neuen Trends es bei Badarmaturen gibt. Der Fachbetrieb hilft dir dabei, die passende Armatur für Küche, Badezimmer und WC zu finden. Darüber hinaus kommen die Profis zu dir nach Hause und montieren die neue Badarmatur. Somit kannst du sicher sein, dass alles ordnungsgemäß installiert ist.


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