Angst vorm Zahnarzt? Das kann man(n) dagegen tun

Angst vorm Zahnarzt
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Der Zahnarzttermin steht an und man hat ein ungutes Gefühl? Damit ist man nicht allein, denn immerhin geht es vielen Menschen so. Woran aber liegt das? Wie äußern sich solche Ängste? Was ist der Unterschied zwischen einer Zahnbehandlungsangst und einer Dentalphobie? Und wie kann man(n) konstruktiv damit umgehen? Fragen, um deren Antworten es gleich etwas genauer gehen soll!

Welche Ursachen gibt es für die Zahnarztangst?

Die Gründe, warum ein Zahnarztbesuch mehr oder weniger vermieden wird, sind vielfältig. Besonders häufig kommen dabei jedoch folgende drei Aspekte vor:

  • Man hat bereits schlechte Erfahrungen gemacht und hat nun Angst, dass sich diese wiederholen könnten. Dies ist besonders problematisch, wenn es um Schmerzen, etwa beim Schließen einer Zahnlücke, und/oder ein ungünstiges Patienten-Arzt-Verhältnis geht.
  • Man sieht nicht unbedingt, was passiert – hört dafür aber einiges. Und das ist nicht immer erfreulich. Umso weniger, als man sich nicht unbedingt nach dem Geräusch erkunden kann und insgesamt keine umfangreiche eigene Kontrolle über die Geschehnisse hat.
  • Man wird von anderen Menschen in Panik versetzt, die angeblich Grauenhaftes berichten oder Gerüchte in die Welt setzen. Das kann sowohl einzelne Erkrankungen als auch bestimmte Behandlungsmethoden wie das Verwenden einer Zahnschiene

Zahnbehandlungsangst oder Zahnbehandlungsphobie? Das ist die Frage

Ein mulmiges Gefühl, das sich teilweise auch durch körperliche Symptome wie verstärktes Schwitzen, ein ebensolches Herzklopfen oder Bauchschmerzen ausdrückt, ist vor dem Zahnarztbesuch keine Seltenheit. Wer seine Termine aber dennoch regelmäßig wahrnimmt, ist tendenziell von einem leichteren bis mittelschweren Maß an Angst vor dem Zahnarzt betroffen. Vorteil – sofern man dieses Wort in diesem Zusammenhang nutzen will – dabei: Meist lassen sich potenzielle gesundheitliche Zahnprobleme dadurch noch so rechtzeitig erkennen, dass nichts allzu Gravierendes passiert.

Was aber, wenn man seine Termine tatsächlich nicht wahrnimmt, weil man einer Zahnbehandlungsphobie leidet? Dann muss man mit Schlimmerem wie Karies oder einer Parodontitis rechnen. Und das kann einen durchaus ganze Zähne kosten und den Körper insgesamt stark beeinträchtigen. Zu den Anzeichen für eine solche Zahnbehandlungs- oder Dentalphobie, die circa 5 % der Deutschen betrifft, gehören unter anderem:

  • eine Angst, die mehr als ein halbes Jahr nicht verschwindet,
  • eine Angst, die mehr als die Panik vor einem realistischen Schmerz umfasst sowie
  • das tatsächliche Entstehen von bleibenden Zahn- und/ oder Zahnfleischschäden, weil der Zahnarztbesuch unter allen Umständen, selbst bei Schmerzen, vermieden wird.

Aber: Gerade, weil solche Dentalphobie schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann, ist es umso wichtiger, eine geeignete psychotherapeutische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Um eben auf mittlere bis langfristige Sicht doch wieder zum Zahnarzt gehen und seine Zähne versorgen lassen zu können.

Wie kann man(n) dieser Zahnbehandlungsangst entgegenwirken?

Der erste, wesentliche Schritt ist es, sich seine Ängste einzugestehen. Niemand muss sich für Bedenken vor einer Zahnbehandlung schämen oder meinen, dass er sich deswegen vor einem Dentisten verstecken müsste. Ist dies gelungen, öffnet einem die offene Kommunikation mit einem speziell auf Zahnbehandlungsängste geschultem Zahnarzt weitere Türen. Idealerweise dadurch, dass das Thema bereits vor einem ersten Termin angesprochen wird – bei Bedarf auch mit einer konkreten Aussage bezüglich der verschiedenen Ausdrucksweisen der eigenen Ängste.

Ferner lohnt es sich, zu einem Zeitpunkt hinzugehen, wenn weder ein akutes noch ein gravierendes Problem vorliegt. Sollte jedoch bereits Behandlungsbedarf entstehen, beginnen kompetente Ärzte mit harmloseren Therapieschritten, wodurch sich das gegenseitige Vertrauen festigen kann. Apropos Vertrauen: Selbst beim Zahnarztbesuch ist Aufklärung alles. Konkrete und detaillierte Informationen von fachkundigen Stellen – beispielsweise darüber, wie eine Therapie bei Zahnfleischrückgang aussehen kann oder worauf es an anderen Stellen wie bei Betäubungen ankommt – minimieren das Gefühl, der Situation ausgeliefert zu sein. Falsche oder dumme Fragen gibt es dabei nicht!

Zusätzlich kann es eine Option sein, bei Bedarf eine Person der eigenen Wahl zur Behandlung mitzubringen, wenn man sich damit wohler und sicherer fühlt. Gleiches gilt für das Ausprobieren von Entspannungsübungen (gezieltes Atmen, autogenes Training etc.) oder das Hören von Musik beziehungsweise eines Podcasts. Und nicht zuletzt sollte man nach einem Termin gleich den nächsten ausmachen und sich an das halten, was einem an Tipps zur Zahnpflege mit auf den Weg gegeben wird. Denn so hat man beim nächsten Kontrolltermin wahrscheinlich schon ein wenig mehr zu lachen.


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