Eine Tonsur wird auch als Mönchsglatze bezeichnet, da sie früher von katholischen Mönchen getragen wurde. Bei den Mönchen wurde der Oberkopf rasiert. Der kahle Oberkopf ist aber auch ein Zeichen der androgenetischen Alopezie, des erblich bedingten Haarausfalls. Die androgenetische Alopezie bei Männern führt zur Bildung von Geheimratsecken, einer Stirnglatze und im fortgeschrittenen Stadium auch zu einer Glatze am Oberkopf.
Schreitet die Alopezie immer weiter fort, bleibt am Hinterkopf nur noch ein kleiner Haarkranz zurück. Gerade für jüngere Männer stellt das ein ziemlich schweres kosmetisches Problem dar. Dauerhafte Hilfe und ein gutes Ergebnis bringt eine Haartransplantation. Der kahle Bereich wird mit Eigenhaar aufgefüllt. Es handelt sich um einen operativen kosmetischen Eingriff, der Ihnen wieder zu neuer Lebensqualität verhelfen kann.
- Warum ist eine Haartransplantation bei Tonsur sinnvoll?
- Wie erfolgt die Haarverpflanzung bei einer Glatze am Oberkopf?
- Warum werden die Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen?
- Wie ist der Ablauf der Haarverpflanzung bei einer Glatze am Oberkopf?
- Wie viele Haarfollikel werden zur Auffüllung benötigt?
- Wie erfolgt die Heilung?
- Fazit: Haarverpflanzung bei Oberkopfglatze bringt neue Lebensqualität
Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des Haarausfalls und tritt bei ungefähr 80 Prozent der Männer auf. Sie kann schon kurz nach der Pubertät beginnen. Zuerst bilden sich Geheimratsecken und eine Stirnglatze, während später auch eine Glatze am Oberkopf auftritt. Gerade diese Glatze am Oberkopf stellt für die Betroffenen ein Problem dar, da sie älter macht und viele Männer sich unattraktiv fühlen. Junge Männer befürchten schlechtere Chancen bei der Wahl einer Partnerin und im Beruf. Schreitet die Alopezie weiter fort, gehen die kahlen Stellen ineinander über.
Ein dauerhaftes Ergebnis bringt die Haartransplantation. Sie ist zwar ein operativer Eingriff, doch ist sie schonend. Die Haare werden vom Hinterkopf entnommen und in die Glatze verpflanzt.
Die Haarverpflanzung bei einer Glatze am Oberkopf kann mit einer Haarimplantation in Stirnglatze und Geheimratsecken kombiniert werden, wenn alle diese Anzeichen einer androgenetischen Alopezie auftreten. Bei einer androgenetischen Alopezie sind die Haare an den kahlen Stellen unwiederbringlich verloren, da die Haarfollikel abgestorben sind.
Es gibt zwei grundlegende Methoden für die Haarverpflanzung bei einer Glatze am Oberkopf:
Die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) wird heute kaum noch ausgeführt. Bei dieser Methode wird ein bis zu 20 Zentimeter langer Kopfhautstreifen vom Hinterkopf entnommen und in Transplantationseinheiten zerlegt. Die Entnahmestelle am Hinterkopf muss vernäht werden, sodass eine bleibende und oft störende Narbe entsteht. Die Transplantationseinheiten werden in einer Nährlösung aufbewahrt. Im Bereich der Tonsur sticht der Arzt Kanäle mit dem Skalpell, in die er die Transplantationseinheiten einpflanzt.
Moderner ist die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Der Arzt sticht mit einer Hohlnadel Haarfollikel vom Hinterkopf aus, die in einer Nährlösung aufbewahrt werden. Anders als bei der FUT-Methode entsteht bei dieser Form der Haartransplantation keine große Narbe am Hinterkopf. An den Entnahmestellen entstehen lediglich winzige punktförmige Verletzungen, die nicht vernäht werden und nahezu narbenfrei abheilen. Im Bereich der Glatze am Oberkopf sticht der Arzt Kanäle, in die er die Haarfollikel einpflanzt.
Es hat mehrere Gründe, dass für eine Haartransplantation am Oberkopf die Haarfollikel vom Hinterkopf entnommen werden:
- dort wachsen die Haare am kräftigsten
- die Haare fallen dort auch bei weit fortgeschrittener androgenetischer Alopezie nicht aus
- die Haarfollikel am Hinterkopf sind resistent gegen das Hormon DHT, das für die androgenetische Alopezie verantwortlich ist
- auch dann, wenn die Haarfollikel vom Hinterkopf transplantiert wurden, fallen sie nicht aus, da sie gegen DHT resistent sind.
Die Haare vom Hinterkopf gehören fast schon zur Körperbehaarung. Verantwortlich für die Bildung einer Tonsur sowie Geheimratsecken und einer Stirnglatze ist das Hormon DHT. Es entsteht als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron und greift die Haarfollikel an.
Die Haarfollikel verkümmern und sterben schließlich ab. Nach der Haartransplantation sind die Haarfollikel vom Hinterkopf auch im Bereich der Glatze am Oberkopf resistent gegen DHT.
Haben Sie sich für eine Haarverpflanzung bei einer Glatze am Oberkopf entschieden, müssen Sie eine geeignete Klinik aussuchen. In der Klinik werden Sie vom Arzt umfassend beraten. Er schaut sich Ihre Haare und Ihre Kopfhaut an, um zu entscheiden, ob die Haartransplantation für Sie geeignet ist.
In einem Anamnesegespräch stellt er Ihnen verschiedene Fragen, beispielsweise zu bestehenden Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten sowie Einnahme von Medikamenten. So kann er verschiedene Risiken ausschließen. Er informiert Sie über die Chancen und Risiken des Eingriffs. Anhand Ihres Haarbildes kann er einschätzen, wie viele Haarfollikel benötigt werden. Er unterbreitet Ihnen ein Angebot. Sind Sie damit einverstanden, wird ein Termin vereinbart.
Der Eingriff erfolgt folgendermaßen:
- Ankunft in der Klinik und Untersuchung durch den Arzt
- Blutentnahme, um mögliche Gefahren auszuschließen
- Rasur des Kopfes
- örtliche Betäubung in Spender- und Empfängerbereich der Haare
- Entnahme der Haarfollikel vom Hinterkopf
- Stechen von Kanälen in der Tonsur
- Einpflanzen der Haarfollikel in die Kanäle
- Wundversorgung.
Sie sollten sich nach dem Eingriff schonen. Am nächsten Tag schaut sich der Arzt Ihre Kopfhaut an. Bestehen keine Bedenken, können Sie die Klinik verlassen.
Wie viele Haarfollikel für die Haartransplantation bei der Glatze am Oberkopf benötigt werden, kann pauschal nicht gesagt werden. Das hängt vom Zustand Ihrer Haare und von der Größe der Glatze ab. Ist die Glatze nur klein, reichen mitunter schon 3.000 Transplantationseinheiten (Grafts) aus. Die Glatze kann aber auch größer sein, sodass ungefähr 5.000 Grafts erforderlich sind. Abhängig von der Zahl der benötigten Grafts werden die Kosten berechnet.
In den ersten Stunden nach der Haartransplantation bei Oberkopfglatze juckt die Kopfhaut. Auf der Kopfhaut und im Stirnbereich entstehen Schwellungen, da das Betäubungsmittel entweichen muss. An den Entnahme- und Transplantationsstellen entstehen Krusten, die ungefähr nach zwei Wochen abfallen. Ihre Kopfhaut ist in den ersten vier Wochen noch gerötet und empfindlich. Das endgültige Ergebnis wird nach ungefähr einem Jahr sichtbar.