Wissenswertes über Altersdiabetes

Altersdiabetes
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Sprechen wir von Altersdiabetes sprechen wir von einem veraltenen Begriff für Typ – 2 – Diabetes. Der Begriff Typ – 2 – Diabetes ist besser zu verwenden, denn was viele nicht wissen: Altersdiabetes kann nicht nur ältere Menschen treffen. Noch ein spannender Fakt ist, dass Typ – 2 – Diabetes die häufigste diagnostizierte Diabetesform ist. Früher wurde es als „Altersdiabetes“ oder „Erwachsenendiabetes“ bezeichnet.

Bei dieser Stoffwechselerkrankung reagieren die Körperzellen nicht gut auf das Hormon Insulin, dass Zucker aus der Blutbahn ins Zellinnere transportieren soll. Aufgrund dieser Insulinresistenz steigt der Blutzuckerspiegel an. Der Begriff „Altersdiabetes“ entstand, weil Typ – 2 – Diabetes meist erst im fortgeschrittenen Alter auftrat. Im Gegensatz zum Typ – 1 – Diabetes, (die zweithäufigste Form von Diabetes) tritt es meist im Kindes-, Jugend – oder jungen Erwachsenalter auftritt.

In den letzten Jahren wurde jedoch beobachtet, dass immer mehr Erwachsene mittleren oder jungen Alters und sogar einige Kinder und Jugendliche an Typ – 2 – Diabetes erkranken. Es kann auch and der zunehmenden Prävalenz von ungesunder Ernährung, Fettleibigkeit und dem Bewegungsmangel liegen.

Der Nachteil an Diabetes Typ 2 ist, dass im Gegensatz zu Diabetes Typ 1, meist weniger typische Symptome auftreten und daher Typ 2 meistens erst später entdeckt wird. Unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche und Leistungsminderung können auch vorkommen, aber auch häufiger Harndrang und vermehrtes Durstgefühl können Anzeichen sein.

Ab einer bestimmten Blutzuckerkonzentration wird überschüssige Glukose mit dem Urin ausgeschieden (sog. Nierenwelle). Zuckerhaltiger Urin nimmt mehr Wasser auf als sonst, deshalb müssen Betroffene häufiger als zuvor urinieren. Der Körper gleicht den Flüssigkeitsverlust durch ein starkes Durstgefühl aus. Weitere Diabetes – Symptome können das sein:

  • Juckreiz
  • schlecht verheilende Wunden
  • depressive Verstimmung
  • ständiges Hungergefühl
  • Gewichtsveränderung
  • wiederkehrende Harnwegsinfekte

Eine seltene, aber klassische Form des Typ – 2 – Diabetes ist das hyperosmolare Koma: Bei extrem hohen Blutzuckerwerten scheiden die Nieren so viel Flüssigkeit aus, dass der Körper den Verlust nicht mehr durch das Trinken ausgleichen kann. Flüssigkeitsmangel beträgt durchschnittlich acht bis zwölf Liter. Der Körper trocknet zunehmend aus, was zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma führen kann.

Hyperosmolares Koma wird normalerweise durch Infektionskrankheiten, die Behandlung mit Diuretika oder die Einnahme von zuckerreichen Lebensmittel verursacht.

Damit du frühzeitig die Diagnose von Diabetes Typ 2 bekommst, solltest du regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen und deinen Blutzucker überprüfen. Dies ist umso wichtiger, wenn du ein erhöhtes Diabetes – Risiko hast.

Ärzte untersuchen Blut, messen den Blutdruck und überprüfen die Größe und das Gewicht. Bleibt Diabetes jahrelang unbemerkt, können Herz – Kreis – Erkrankungen, Nieren – und Augenschäden sowie gefährliche Durchblutungsstörungen in Füßen und Beinen auftreten. Wird Diabetes oder seine früheren Stadien jedoch rechtzeitig erkennt und entsprechend behandelt, kann sich die Erkrankung selbst und ihre Folgeerkrankungen vermeiden lassen. Damit du die Diagnose Diabetes bekommen kannst, misst der Arzt folgende Werte:

  • Nüchternblutzucker
  • Langzeitblutzucker
  • Gelegenheitsblutzucker
  • oraler Glukosetoleranztest

Nüchternblutzucker

Dieser Wert wird am Morgen vor dem Frühstück, also auf nüchternen Magen, ermittelt. Mindestens vier Stunden vor der Blutuntersuchung solltest du nichts essen und kalorienreiche Getränke Kaffee, schwarzen Tee, sowie das Rauchen vermeiden. Liegt der Wert im Plasma bei mindestens 126 mg/dl bzw. 7,0 mmol/l, ist der Nüchternblutzucker bzw. die Nüchternglukose ein Hinweis auf Diabetes.

Als kritisch gelten Werte zwischen 110 und 125 mg/dl. Es kann ein prädiabetisches Stadium geben, das der Glukoseintoleranz (gestörte Glukosetoleranz) vorausgeht. Zur weitern Untersuchung wird häufig ein oraler Glukosetoleranztest (Zuckerbelastungstest) durchgeführt. 

Oraler Glukosetoleranztest

Dieser Test dient dazu, dass Diabetes – Vorstadien erkennt werden, bei denen der Blutzucker nur teilweise, aber vor allem nach dem Essen erhöht ist. Drei Tage bevor du diese Untersuchung durchführst, sollst du dich normal mit ausreichend Kohlenhydraten ernähren, sowie auf das Rauchen verzichten. Da der Test im nüchternen Zustand durchgeführt wird, solltest du zehn Stunden davor nicht essen.

Der Test geht wie folgt: Du trinkst eine Flüssigkeit mit 75g Zucker. Vor sowie Nach dem Trinken wird dein Blutzucker gemessen. Sollte dein Blutzucker nach zwei Stunden mindestens 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/dl haben, so liegt Diabetes vor.

Gelegenheitsblutzucker

Solltest du Diabetes haben liegt der Gelegenheitsblutzucker mindestens bei 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l.

Langzeitblutzucker

Der rote Farbstoff bei den Blutkörperchen (Hämoglobin) heißt HbA1c, dieser ist mit dem Zuckerresten verknüpft. Dieser Wert wird als Langzeitblutzucker oder Blutzuckergedächtnis bezeichnet, da er zeigt, wie hoch die Konzentration des Blutzuckers in den letzten sechs bis acht Wochen war.

Beträgt der HbA1c – Wert mindestens 6,6% bzw. 48 mmol/mol, so liegt Diabetes vor. Im Laufe der Diabetes – Behandlung ist der Wert auch wichtig, denn sollte sich der HbA1c – Wert erhöhen so, weißt er auf eine schlechte Einstellung des Blutzuckers hin.

Durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Bewegung kannst du viel dazu beitragen, das Fortschreiten des Diabetes aufzuhalten. Es gibt zwar keine strengen Ernährungsvorschriften und Diäten, dennoch solltest du drauf achten, dass die Lebensmittel deinen Blutzucker nicht stark beeinflussen. Auch bei der Bewegung gibt es keine richtigen Bewegungs – oder Sportarten. Sollte dein Zeil sein Sport zu treiben, ist dies mehrmals pro Woche empfohlen, dabei solltest du deine Kraft und Ausdauer trainieren.

Allgemein ist zu sagen, dass eine ausgewogene Ernährung zu beachten ist, egal ob es sich um einen Diabetiker oder nicht Diabetiker handelt. Jedoch ist bei Diabetiker wichtig, dass ihnen bewusst ist, welche Lebensmittel den Blutzucker beeinflussen.

  • Gesunde, sowie abwechslungsreiche Speisen sind wichtig. Dabei kannst du deine gewünschte Menge wählen, um dein Traum Körpergewicht zu erhalten oder zu erreichen.
  • Instantprodukte, gezuckerte Säfte, Süßigkeiten und Kuchen enthalten meist viel Zucker, deshalb wird durch solche Lebensmittel der Blutzuckerwert rasch erhöht. Bei solchen Produkten solltest du sich vermeiden oder nur in Maßen zu dir nehmen.
  • Der Zucker der in Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und in Milch steckt, wirkt sich weniger stark auf den Blutzucker aus, deshalb gehören sie auf deinen Speiseplan.
  • Fettreichende Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, fette Backwaren, sowie Fertigprodukte oder Fast Food, Sahne, Chips und Schokolade solltest du nicht in großen Mengen konsumieren.
  • Lieber solltest du auf pflanzliche Öle und Fette wie Raps – und Olivenöl, Nüsse und Samen umsteigen.
  • Solltest du zusätzliche Medikamente einnehmen ist Alkohol nicht sehr günstig. Da Alkohol viel Energie liefert, kann es zu einer Unterzuckerung kommen. Experten empfehlen gar kein oder nur wenig Alkohol.

Wenn du an Fettleibigkeit leidest, ist jedes Kilo, dass du abnimmst, günstig, denn es wirkt sich positiv auf den Diabetes, deinen Blutdruck und dein Blutfett aus. Trotzdem ist es deine eigne Entscheidung, ob du dein Gewicht reduzieren möchtest, dabei achte stehst auf dein Wohlbefinden.

Bin ich einmal Diabetiker, bin ich es für immer, oder? So hat meine eine lange Zeit gedacht, doch eine Studie von einem britischen Forscher hat das Gegenteil gezeigt. Ein großer Prozentsatz aller Menschen mit Typ – 2 – Diabetes kann die Krankheit, durch mehr Bewegung und Ernährungsumstellung wieder loswerden.

An der Studie nahmen fast 800 Teilnehmer im Alter von 20 bis 65 Jahren teil, bei denen erst vor sechs Jahren Typ – 2 – Diabetes diagnostiziert wurde. Die Studienteilnehmen wurden in zwei Gruppen eingeteilt.

Eine Gruppe machte eine aggressive Diät, wobei psychologische Unterstützung angeboten wurde. Die andere Gruppe erhielt keine Diät. Am Ende der Studie verlor die Diätgruppe durchschnittlich zehn Kilogramm, währen die Kontrollgruppe nur ein Kilogramm abnahm.

Diejenigen, die mindestens 15kg abnahmen hatten eine Chance von 86% auf Diabetes – Medikamente vollständig verzichten zu können. Wer 7kg abnahm, hat eine Chance von 7% sein Ziel zu erreichen.


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