Der Junggesellenabschied gehört natürlich ganz traditionell zum Heiraten mit dazu, doch immer mehr Bräutigame wünschen sich ein denkwürdiges Erlebnis fernab der „typischen“ Ziele wie einer Bar oder dem Strip-Club, und auch ein ganzes Wochenende in Las Vegas passt nicht immer ins Budget – besonders wenn eine Gruppe Freunde gemeinsam feiern will. Es muss weder teuer noch wild angehen, um in toller Erinnerung zu bleiben – wichtig ist bei dem Ereignis in erster Linie, dass der JGA dem Charakter und den persönlichen Vorlieben des Junggesellen entspricht.
Organisiert wird der Junggesellenabschied in der Regel vom Trauzeugen, wobei sich in Anlehnung an das amerikanische Vorbild auch in Deutschland die Idee der „Groomsmen“ verbreitet, die das Event gemeinsam planen. Dabei gilt es zunächst einige wichtige logistische Fragen zu beantworten und die Kosten festzulegen – insbesondere auch wer diese übernimmt und ob die Beteiligten sie selbst tragen. Handelt es sich nur um Aktivitäten tagsüber, muss auch ein spannendes Abendprogramm zusammengestellt werden oder ist gleich ein ganzes Wochenende geplant?
Wieviel ist jeder Teilnehmer bereit auszugeben, vor allem wenn die Kosten für den Junggesellen untereinander aufgeteilt werden. Dann sollte natürlich gut überlegt werden, was dem Ehrengast am meisten Spaß machen könnte – klar, die ein oder andere lustige Blamage mag dazugehören, generell gilt es jedoch den Junggesellen mit einem positiven Erlebnis in den Hafen der Ehe zu verabschieden.
Wer einen ganzen Tag lang Unternehmungen plant, sollte ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen, das sowohl für actionreiche Erlebnisse sorgt, aber auch Zeit zum Relaxen bietet. Ganz gleich, ob man in nächster Nähe bleibt oder einen größeren Ausflug beabsichtigt – fast alle großen Städte bieten trendige Attraktionen für einen ausgefallenen Junggesellenabschied.
Männer lieben in der Regel alles, was sich so richtig männlich anfühlt – wie beispielsweise ein Besuch am Schießstand, um dort eine Kalaschnikow zu schießen. Dabei wird mächtig viel Adrenalin frei, gleichzeitig kann man von den erfahrenen Trainern Einiges lernen. Wer das Erlebnis mit einer Kurzreise verbinden will, findet in den osteuropäischen Städten Krakau, Warschau, Danzig, Budapest und Bratislava zahlreiche Angebote, doch auch in Berlin gibt es die Gelegenheit eine echte AK-47 abzufeuern. Vorwissen braucht mein keines, doch gerade beim JGA ist zu beachten, dass vor dem Besuch einer Schießanlage kein Alkohol konsumiert werden darf.
Auch Paintball oder Lasertag macht Spaß, zumal man hier gemeinsam als Team in den „Kampf“ zieht. Zahlreiche Anlagen in Deutschland bieten spezielle Jungessellenabschiedspakete an, wie beispielsweise mit Getränken im Anschluss oder einer speziellen „Hasenjagd“ wie bei der Paintball-Ranch Karlsruhe.
Junggesellen, die eher Auto- als Waffenfanatiker sind, freuen sich sicherlich über den gemeinsamen Besuch einer Rennstrecke, samt Testfahrt eines Wagens. Lingoevents, ein spezieller Event-Organisator für JGAs, bietet beispielsweise ebenso einen „Formel 1 Challenge“ in Budapest wie Drifting im Ruhrgebiet, Off-Road Jeep Fahren in Breslau, eine Jeep Safari auf Mallorca sowie Panzerfahren in Berlin oder Prag.
Wer sich Action, Spannung und einen ausgelassenen Tag wünscht, hat eine gigantisches Angebot an sportlichen Unternehmungen zur Auswahl, wie beispielsweise auch Bungee-Springen, Geocaching, Indoor Surfen, Canyoning oder Bubble Fußballspielen – überall in Deutschland gibt es Anbieter solcher Veranstaltungen. Wichtig ist dabei eben nur die Interessen des Junggesellen in Betracht zu ziehen – hat der massive Höhenangst, würde ihm Fallschirmspringen, Bungee-Jumping oder das Abseilen von einem Turm sicher kaum positive Erinnerungen bereiten.
Natürlich kann es nach all diesen spannenden Aktionen in der Stadt weiter zum abendlichen Feiern gehen – sei es in einen Club, einer Bar oder ins Casino. Doch auch hier mag sich der Bräutigam ein besonderes Erlebnis wünschen, das sich vorab organisieren lässt. Die meisten Spielbanken bieten beispielsweise Pokerturniere, gemeinsam dabei einen Poker Wahrscheinlichkeitsrechner zu studieren, sorgt für Unterhaltung und erhöht die Gewinnchancen.
Wer es lieber günstiger angehen lassen und lieber nicht die Hochzeitskasse in einer Spielbank riskieren will, kann natürlich einen Poker- oder Roulette-Abend daheim planen- samt Spielgeld oder Sachpreisen, leckeren Drinks und James-Bond-Dresscode.
Liebt es der Junggeselle klassisch, kann auch ein geselliger Abend bei einer Weinprobe wie auch beim Whiskey-, Gin- oder Craft Beer-Tasting eine tolle Idee sein, oftmals kombiniert mit kulinarischen Genüssen wie Käse oder Schokolade. Ein Tasting kann 2-3 Stunden, aber auch bis zu 5 Stunden dauern, ganz abhängig davon, ob ein weiteres Unterhaltungsprogramm geplant ist. Im gleichen Stil lässt sich auch ein gemeinsamer Koch- oder Grillkurs buchen, wenn dies ein Bereich ist, der den werdenden Ehemann begeistert – oder um ihn humorvoll auf die Ehepflichten vorzubereiten.
Abends macht auch ein Abstecher zum Axtwerfen oder Dartspielen Spaß, Escape-Rooms sind total angesagt und in allen deutschen Städten zu finden. Wetter- und jahreszeitenunabhängig ist zudem der Besuch eines Konzerts oder einer Jazz-Bar – die stilvollere Variante zum Strip-Club und etwas ausgefallener als ein Club-Besuch. No-Gos beim JGA-Abend sind übrigens alle Unternehmungen, die bleibende, möglicherweise unerwünschte „Andenken“ hinterlassen – wie ein Überraschungsbesuch im Tattoo-Studio, der Diebstahl von Verkehrsschildern sowie natürlich auch das Posten von Bildern auf Social-Media-Plattformen. Alles „Pannen“, die gerne im betrunkenen Zustand passieren können, weshalb man sich schon im Vorfeld darauf einigen
Wer ein ganzes Wochenende oder einen Kurzurlaub für den JGA plant, muss sich natürlich über alle anfallenden Kosten bewusst sein – wie Anreise, Übernachtung und Unterhaltungsprogramm. Doch auch hier gibt es erhebliche Unterschiede bei der Höhe der Investition. Gemeinsam Campen gehen – das mag dem naturbegeisterten Junggesellen absolut Spaß machen, besonders wenn dabei spezielle Highlights zum Grillen oder leckere Getränke geplant werden. Zudem lässt sich ein solcher Ausflug auch mit Kanu-, Kayakfahren oder einer Radtour verbinden – Naherholungsgebiete und Campingplätze gibt es überall in nächster Nähe.
Auch eine Städtereise innerhalb Europas oder in eines der Nachbarländer kann ein tolles und denkwürdiges Erlebnis werden. Immer mehr Junggesellen zieht es zum Feiern nach Polen, Tschechien oder Ungarn. Osteuropa ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil die Städte sowohl ein reiches kulturelles Angebot wie auch ausgiebig Gelegenheit zum Party machen bieten, zudem ist die Anreise aus Deutschland nicht allzu aufwändig oder kostspielig. Oftmals gibt es auch attraktive preisliche Angebote bei Reiseveranstaltern, die spezielle JGA-Pakete anbieten – wobei sich hierbei das Programm dennoch individuell gestalten lässt.
Vegas bleibt nach wie vor ein Klassiker unter den Zielorten für den Junggesellenabschied, nicht zuletzt dank des Sprichworts „What happens in Vegas, stays in Vegas“. Neben den heißesten Clubs, unzähligen Casinos und Poolpartys in fast jedem Hotel ist in der Partystadt jedoch noch weitaus mehr geboten – von großen Basketball- oder Baseball-Spielen hin zu Boxkämpfen und Autorennen. Abends gibt es die besten Künstler der Welt zu erleben, sei es bei Cirque du Soleil, oder einem der Magier oder Musiker mit Residenz in Vegas. Auch das Umland gibt viel für ein spannendes Tagesprogramm her – wie ATV-Fahren in der Wüste von Nevada, ein Ausflug samt Helikopterflug am Grand Canyon, eine Heißluftballonfahrt von der Sin City bis hin zum Death Valley und vieles mehr. Allein eine Tour durch die sagenhaften Hotels und Casinos der Stadt ist ein Erlebnis an sich, und wer lieber Energie für eine lange Nacht spart, kann zur Tour durch Vegas eine Limousine oder einen Segway mieten.
Ganz gleich wo, wie lange und wie teuer – jeder Bräutigam verdient einen Junggesellenabschied ganz nach seinen eigenen Vorlieben. Das Ereignis kann daheim in den eigenen vier Wänden ebenso toll werden wie bei einer Reise an die amerikanische Westküste. Wichtig ist in erster Linie, dass der Organisator oder die Organisatoren einige Grundregeln festlegen: unerwartete Gäste und Party-Crasher sind nicht willkommen, und die berühmt-berüchtigte Stripperin muss es ebenfalls nicht sein, wenn der Junggeselle einfach nicht der Typ dafür ist. Wer für was zahlt muss im Vorab klar geregelt sein, damit es für niemanden böse Überraschungen gibt. Am besten schalten alle Anwesenden zudem das Smartphone ab – um sich ganz aufeinander zu konzentrieren aber auch, weil das Erlebnis einfach privat bleiben sollte.